"Fuchsbriefe" küren die besten Vermögensverwalter

Wo finden Rat suchende Geldanleger die besten Vermögensverwalter? Diese Frage versucht der Informationsdienst "Fuchsbriefe" jedes Jahr mit einem ausgeklügelten Test zu beantworten. Am Donnerstagabend sind die diesjährigen Sieger in Frankfurt prämiert worden: Feri Institutional & Family Office (Deutschland) und die Bank Julius Bär (Schweiz).

Von Antonia von Alten Veröffentlicht:
Der "ewig beste" Vermögensmanager: Gian A. Rossi von der Bank Julius Bär (Mitte) mit den Vertretern der Prüfinstanz Dr. Jörg Richter, IQF-Geschäftsführer (rechts) und Ralf Vielhaber, Chefredakteur Fuchs Report (links).

Der "ewig beste" Vermögensmanager: Gian A. Rossi von der Bank Julius Bär (Mitte) mit den Vertretern der Prüfinstanz Dr. Jörg Richter, IQF-Geschäftsführer (rechts) und Ralf Vielhaber, Chefredakteur Fuchs Report (links).

© Fuchsbriefe

Die schwerste Finanzkrise der Nachkriegszeit verunsichert die Anleger derzeit massiv. Riskante Anlagen mit hoher Rendite sind deshalb nicht gefragt, Werterhalt steht im Vordergrund.

Ralf Vielhaber, Chefredakteur des Informationsdienstes "Fuchsbriefe" brachte es auf den Punkt: "Wann, wenn nicht jetzt, brauchen Vermögende einen Ratgeber, der mit Übersicht und Bedacht die Lage einschätzt, der ihnen Orientierung gibt und dafür sorgt, dass sie einigermaßen ruhig schlafen können?"

Es hätte ein Arzt sein können, mit dessen Profil 100 Tester für die "Fuchsbriefe" eine neue Bank oder einen bankenunabhängigen Vermögensmanager suchten.

Sein Anliegen: Schon vor Jahren hatte der Mann von seinen Eltern eine größere Summe geerbt - samt einem alt gedienten Vermögensverwalter. Zunehmend stimmt die Chemie zwischen Anleger und Berater nicht mehr.

Der Erbe ist irritiert von der Verunsicherung an den Märkten und der Staatsschuldenkrise. Wie viele Anleger - auch Ärzte - sucht er Sicherheit für sein Vermögen.

Flucht in den Schweizer Franken als Vorgabe

Seine Fragen an den potenziellen zukünftigen Vermögensberater: Wie hoch ist das Inflationsrisiko im Euroraum? Welche Anlagen kann man überhaupt noch kaufen?

Sind "sichere" Staatsanleihen wirklich noch sicher oder ist es nicht besser, mit einem Gutteil seines Vermögens den Währungsraum zu verlassen?

Dabei wollte der Testkunde etwa 50 Prozent seines Vermögens von 1,2 Millionen Euro in Schweizer Franken anlegen. Der Wert des Depots sollte nicht unter eine Million Euro sinken.

Auf längere Sicht sollte das Vermögen real erhalten bleiben: Vermögensverwaltungskosten, Steuern und Inflation müssen also verdient werden.

Privatbanken sollten Orientierung bieten

Die Aufgabe der Privatbanken war es, Orientierung zu bieten, in der Beratung einen angemessenen Weg vorzuzeigen und das Depot neu auszurichten.

Die "Fuchsbriefe" haben mittlerweile langjährige Erfahrung bei der Suche nach den Top-Vermögensverwaltern - jedes Jahr mit einem anderen aktuellen Testfall.

Seit 2004 untersucht der Informationsdienst, der wie die "Ärzte Zeitung" zur Springer Fachverlagsgruppe gehört, jedes Jahr die Qualität der Dienstleistungen von Vermögensverwaltern. Unterstützung gab es wieder vom Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen IQF.

Das Geheimnis wurde am Donnerstagabend in Frankfurt gelüftet. Am besten gelöst hat die Aufgabenstellung der "Fuchsbriefe" Feri Institutional & Family Office aus Bad Homburg.

Ein überraschendes Ergebnis, so Vielhaber, da der Testkunde eigentlich unterhalb der "Annahmeschwelle" des Hauses von fünf Millionen Euro lag. 75,9 von 100 möglichen Punkten hat Feri erreicht.

Qualitativ auf gleichem Niveau mit 75,1 Punkten folgt auf Platz 2 die Schweizer Bank Julius Bär. Benotet wurden die Transparenz für den Kunden, das Beratungsgespräch und die Vermögensstrategie.

Die Plätze drei bis fünf holten sich Luxemburger Häuser

Auffallend: Die nächste von den Fuchsbriefen ausgezeichnete Bank aus Deutschland ist Merck Finck & Co. auf Platz 10. "Es scheint so," kommentierte Vielhaber dieses Ergebnis, "als sei die langjährige Dominanz der deutschen Anbieter in der Qualität der Beratung Vermögender gebrochen."

Die Plätze drei bis fünf holten sich die Deka Bank Luxembourg, Hauck & Aufhäuser Banquiers sowie SEB Private Banking, allesamt Luxemburger Häuser, die vor einigen Jahren noch weit hinten platziert waren.

Für Vielhaber ein Signal, das die Qualität der Beratung und Servicequalität in Luxemburg, der Schweiz und Liechtenstein zunimmt. "Vermögende Kunden können dort immer häufiger hoch qualifizierte Beratung und Anlage nach den Regeln der deutschen Gesetzgebung erfahren", so Vielhaber.

Der Verbraucherschutz als Hemmschuh für die Beratung

Einen Grund für das schlechtere Abschneiden der großen Standorte sieht Dr. Jörg Richter, Mitinitiator des Tests und Geschäftsführer des Instituts für Qualitätssicherung und Prüfung für Finanzdienstleistungen (IQF), beim Verbraucherschutz: "Viele Berater agieren mit angezogener Handbremse. Die zunehmende Regulierung hemmt offensichtlich die Beratung. Das ist keine gute Entwicklung für den Kunden."

Zudem sortieren immer mehr Privatbanken den "kleinen Millionär" mit einem Vermögen unterhalb von 2,5 bis drei Millionen Euro im Private Banking ein, im Gegensatz zum "Private Wealth Management".

Erst dort beginne inzwischen bei vielen Häusern eine individuelle Beratung und Depotbetreuung auf Einzeltitelbasis, so Richter. Das ist seiner Ansicht nach die Folge hoher Gehälter und teuerer Apparate, anderseits stetig steigender Kosten etwa durch Protokollierungspflichten.

Die Bank Julius Bär führt die "Ewige Bestenliste" an

In der "ewigen Bestenliste" des Vermögensmanagements steht nach Analyse der Fuchsbriefe die Bank Julius Bär vor der DZ Privatbank und Feri Institutional & Family Office.

Diese Liste beruht auf dem Punktedurchschnitt aus den drei jüngsten Jahresrankings, die innerhalb der vergangenen fünf Jahre ermittelt wurden. Im vergangenen Jahr führten Credit Suisse, avesco Financial Services und Feri die langfristig besten Vermögensmanager an.

Buchtipp: Die besten Vermögensmanager

Mittlerweile zum achten Mal prüfen die "Fuchsbriefe" Banken und bankenunabhängige Vermögensmanager aus dem deutschsprachigen Raum auf Herz und Nieren.

Anhand eines aktuellen Testfalls bewerten die "Fuchsbriefe"die Transparenz für den Kunden, das Beratungsgespräch und die Vermögensstrategie.

Sämtliche Rankings sowie alle Testergebnisse und deren Kommentierung sind im Fuchs-Report "Tops 2012 - Top-Berater für die Krise" zusammengefasst.

Zu beziehen ist der 82 Seiten umfassende Report direkt beim Verlag unter www.fuchsbriefe.de oder telefonisch unter 0 30 / 28 88 17 24.

Der Preis beträgt 64 Euro.

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Kosten und Nutzen

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