Verkauf geplant

Fresenius gibt Antikörper-Portfolio auf

Für das weltweit erste zugelassene Medikament gegen Bauchwassersucht wird ein Käufer gesucht.

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BAD HOMBURG. Fresenius hat die zu Beginn dieses Jahres angekündigte Entscheidung über den Verbleib seines Biotechgeschäfts jetzt getroffen: Die kleinste Konzernsparte soll verkauft werden.

Fresenius Biotech vermarktet einen polyklonalen Antikörper (ATG-Fresenius®S) gegen Abstoßungsreaktionen bei Organtransplantationen sowie den trifunktionalen Antikörper Removab® (Catumaxomab).

Das in Kooperation mit dem Münchener Forschungsunternehmen Trion Pharma selbst entwickelte Removab® wird zur Therapie von Patienten mit malignem Aszites (Bauchwassersucht) bei Krebs eingesetzt.

Der Antikörper wurde nach elfjähriger Entwicklungsarbeit 2009 in Europa zentral zugelassen. 2010 wurde Removab® als weltweit einziges zugelassenes Medikament zur Behandlung der Bauchwassersucht mit dem Galenus-Preis ausgezeichnet.

Als Umsatzbringer hat die Innovation für den milliardenschweren Healthcare-Konzern jedoch nie eine große Rolle gespielt.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres stiegen die Erlöse der Biotechsparte um 15 Prozent auf 26 Millionen Euro. Mit Removab® wurden 3,3 Millionen Euro erwirtschaftet (+22 Prozent). Dabei erzielte die Sparte operativ (vor Zinsen und Steuern) 15 Millionen Euro Verlust.

In frühen klinischen Studienphasen werden zwei weitere trifunktionale Antikörper getestet. Derzeit führe man "Gespräche mit mehreren Interessenten" über den Verkauf der Biotechaktivitäten, so Fresenius.

Alternativ prüfe man auch die Fortführung des profitablen Geschäfts mit ATG-Fresenius®S allein. In jedem Fall werde man Removab® nicht länger in Eigenregie vermarkten.

Eine endgültige Entscheidung will das Management bis Ende März kommenden Jahres fällen. Der Rückzug aus dem Removab®-Geschäft könne sich bereits 2013 positiv auf das Konzernergebnis auswirken. (cw)

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