Forest Laboratories

Actavis fasst Mega-Fusion ins Auge

25 Milliarden Dollar in bar und Aktien bietet Actavis für Forest Laboratories. Attraktiv ist der US-Anbieter vor allem wegen seines starken Markengeschäftes.

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DUBLIN. Der amerikanisch-isländische Generikakonzern Actavis will für insgesamt rund 25 Milliarden Dollar den US-Wettbewerber Forest Laboratories übernehmen. Der Deal soll als Kombination von Barzahlung und Aktientausch über die Bühne gehen. Eine entsprechende Vereinbarung zwischen dem Management beider Unternehmen wurde am Dienstag bekannt gegeben.

Demnach erhalten die Forest-Aktionäre pro Anteil 89,48 Dollar - 26,04 Dollar in bar plus 0,33 Actavis-Aktien. Am Ende sollen die Forest-Aktionäre rund 35 Prozent des neu entstandenen Unternehmens halten. Der Kaufpreis entspreche einem Aufschlag von 31 Prozent auf den zehn Tage gleitenden Durchschnittskurs bis 14. Februar, heißt es.

Das neue Gemeinschaftsunternehmen werde einen Jahresumsatz von zunächst rund 15 Milliarden Dollar erreichen und drei Jahre nach Abschluss zu Kostensynergien von voraussichtlich einer Milliarde Dollar führen.

Durch die Übernahme verbessert Actavis seinen Produkt-Mix in Richtung Markengeschäft. 50 Prozent des Umsatzes würden künftig mit Markenprodukten erwirtschaftet. Aktuell betrage der Umsatzanteil dieser Produktkategorie bei Actavis nur 30 Prozent.

Forest zuletzt mit Verlust

Forest vermarktet neben Nachahmern auch einlizenzierte Originalprodukte und unterhält darüber hinaus eine eigene F&E-Abteilung. Knapp eine Milliarde Dollar F&E-Ausgaben weist Forest für 2013 aus. Fortgeschrittenster Kandidat ist Cariprazin gegen bipolare Depressionen.

Zusammen mit Grünenthal entwickelt Forest das neuartige orale Schmerzmittel Cebranopadol, derzeit in Phase II. Bekannte Lizenznahmen sind beispielsweise die US-Rechte für den COPD-Wirkstoff Roflumilast (ursprünglich von Altana), das Alkoholentwöhnungsmittel Campral® (von Merck Darmstadt), das Antidementivum Memantine von Merz oder Escitalopram von Lundbeck.

Im Geschäftsjahr 2012/13 (zu Ende März) setzte Forest 3,1 Milliarden Dollar um (-33 Prozent). Nach Steuern schlugen 32 Millionen Dollar Verlust zu Buche während im Jahr zuvor noch ein Überschuss von 980 Millionen Dollar erwirtschaftet wurde.

Die heutige Actavis entstand im Frühjahr 2012 mit Übernahme des isländischen Generikaherstellers Actavis durch das US-Unternehmen Watson Pharmaceuticals. Watson zahlte dafür 4,25 Milliarden Euro. Kurze Zeit später firmierte Watson um zu Actavis.

Im Mai vorigen Jahres vergrößerte sich der Konzern durch Akquisition des irischen Pharmaherstellers Warner Chilcott. 6,6 Milliarden Euro kostete die Transaktion im Aktientausch einschließlich Schuldenübernahme. Die Bilanz des ersten vollen Geschäftsjahres der neuen Actavis wird am morgigen Donnerstag veröffentlicht. (cw)

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