Non-Rx-Versand

150 Prozent Marktwachstum bis 2020

Konsumenten kaufen immer öfter online ein. Versandapotheken können daher mit starken Zuwächsen rechnen.

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BAD HOMBURG. Der Versandhandel mit verschreibungsfreien Arzneimitteln und anderem nicht-rezeptpflichtigem Apothekensortiment wird in den kommenden Jahren stark wachsen. Das prognostiziert die Bad Homburger Unternehmensberatung Sempora. Bis 2020 könnte demnach der Non-Rx-Versand europaweit um 150 Prozent auf dann 6,5 Milliarden Euro Gesamtumsatz zulegen. Ausgangsbasis der Erhebung ist 2014 mit einem Gesamtumsatz in 18 analysierten EU-Ländern von 2,6 Milliarden Euro. Begründet wird diese Erwartung mit der stetig zunehmenden Online-Affinität der Verbraucher.

Neue Player gewinnen Marktanteile

Während der Großteil der Versanderlöse gegenwärtig noch von Apotheken in Deutschland und Großbritannien erwirtschaftet wird - 2014 entfielen mit 2,1 Milliarden Euro Umsatz 80 Prozent der Verkäufe auf Versender mit Sitz in diesen beiden Ländern - dürften laut Prognose Marktteilnehmer aus anderen EU-Staaten in den kommenden Jahren kräftig Boden gut machen. Der Marktanteil deutscher und britischer Versandapotheken werde 2020 voraussichtlich nur noch bei rund 68 Prozent liegen, heißt es.

Insbesondere Apotheken aus Österreich, Norwegen, Schweden und Polen trauen die Berater zu, nennenswerte Versandhandelsanteile im Non-Rx-Geschäft von über zehn Prozent zu gewinnen. Auch französische Anbieter, die gegenwärtig bei Versandhandelsanteilen zwischen einem und 1,5 Prozent dümpeln, könnten in absehbarer Zeit "substanziell zum europäischen Versandhandelsumsatz beitragen"; Sempora rechnet mit wenigstens sechs Prozent Marktanteil, die französische Versender bis 2020 erreichen könnten.

Expansion und Konsolidierung

Mit dem Marktwachstum einher geht der Analyse zufolge sowohl die Expansion einzelner Anbieter als auch eine Konsolidierung innerhalb der Branche. Erste etablierte Namen - exemplarisch genannt werden "Shop-apotheke" und "Apo-rot" - hätten, so wörtlich, "die Potenziale im europäischen Versandhandel mittlerweile erkannt und in den Ausbau ihrer europaweiten Aktivitäten investiert". Jüngstes KonsolidierungsBeispiel sei die Fusion der beiden britischen Versender "Pharmacy2U" und "ChemistDirect". Mittelfristig, so die Schlussfolgerung der Sempora-Berater, würden "große Player eine dominante Position in mehreren europäischen Ländern einnehmen und die Marktstrukturen wesentlich prägen". (cw)

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