Pharmabranche
US-Verband verschärft Aufnahme
WASHINGTON, D.C. Vor dem Hintergrund der in den USA anhaltenden Diskussion um hohe Arzneimittelpreise hat der US-Pharmaverband PhRMA (Pharmaceutical Research and Manufacturers of America) neue Kriterien für Mitgliedsunternehmen beschlossen. Infolgedessen müssen sieben bisherige Vollmitglieder den Verband verlassen, gab der PhRMA Mitte der Woche bekannt. Zudem sei die Kategorie des assoziierten Mitglieds gestrichen worden. Davon seien 15 Firmen betroffen.
Entscheidend für eine Mitgliedschaft im PhRMA ist nach den neuen, ab sofort geltenden Regeln eine im Drei-Jahres-Durchschnitt zu ermittelnde Investitionsquote für Forschung- und Entwicklung von mindestens zehn Prozent des globalen Umsatzes. Außerdem müssen Verbandsmitglieder im Drei-Jahres-Schnitt mindestens 200 Millionen Dollar pro anno für F&E-Projekte ausgeben. Mit der Verschärfung der Aufnahmebedingungen wolle der Verband ein deutliches Signal aussenden, eine forschungsintensive sowie am medizinischen Fortschritt und am Patientennutzen orientierte Branche zu repräsentieren.
Allerdings würden die meisten Mitglieder auch heute schon deutlich mehr für die Produktentwicklung ausgeben, als nach den neuen Kriterien gefordert. Im Durchschnitt betrage die Forschungsquote 20 Prozent, heißt es in der Verbandsmitteilung.
Ein Unternehmen, dass den PhRMA verlassen muss, ist laut einem Bericht der schweizer "Handelszeitung" die Pharmasparte des Gesundheitskonzerns Vifor. Das nahe Zürich beheimatete Unternehmen erfülle die neuen Kriterien nur knapp nicht, sei aber ohnehin nur assoziiertes Mitglied gewesen. Vifor wechsele jetzt in den US-Biotechverband BIO. (cw)