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Bayer legt Wert auf Kontakt zu Ärzten und Patienten

Der Dialog mit Ärzten und Patienten ist für Pharmaunternehmen essenziell, versichert ein Branchenvertreter.

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LEVERKUSEN. Die Aktivität eines forschenden Pharmaunternehmens wie Bayer Vital darf nicht mit der Entwicklung innovativer Arzneimittel aufhören, findet Geschäftsführer Frank Schöning. Zu seinen Aufgaben gehöre auch der kontinuierliche Austausch mit Patienten, Ärzten und Apothekern, so Schöning vor Journalisten in Leverkusen. "Wir suchen den direkten Dialog."

Viele Patienten fühlten sich heute nicht ausreichend über die ihnen verordneten Arzneimittel informiert. Schöning verwies auf eine Befragung im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittelhersteller (BAH) von Ende 2016, wonach 33 Prozent der Bevölkerung sich mehr fachliche Ratschläge für die richtige Arzneieinnahme wünschen.

Der Arzt als "Vertrauenspartner"

Dabei steht bei diesen Menschen der "Vertrauenspartner" Arzt zwar unangefochten an der ersten Stelle, betonte er. Aber 35 Prozent wünschen sich auch Unterstützung seitens der Pharmafirmen. Gleichzeitig machten sich Patientenorganisationen für mehr Mitspracherechte der Patienten stark.

Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, engagiert sich Bayer Vital nach Schönings Angaben auf verschiedenen Feldern. Mit dem Patienten-Betreuungsprogramm "Betaplus"® für MS-Patienten sei es etwa gelungen, die Adhärenz deutlich zu verbessern.

Als Teil der Unterstützung für MS-Patienten habe das Unternehmen ein System zur Injektion von Betaferon entwickelt, das eine Erinnerungsfunktion enthält. "Der Arzt hat zudem Zugriff auf die Injektionsdaten und kann sie dann mit dem Patienten besprechen".

"Wir geben den Ärzten Kommunikationsmedien an die Hand, die sie in Interaktion mit dem Patienten nutzen können", nannte Geschäftsführer Schöning ein weiteres Beispiel. Dabei bewege sich das Unternehmen innerhalb strenger Regularien. "Es geht nicht um Produktwerbung, sondern um die Aufklärung zu Therapiegebieten, in denen der Arzt eine therapeutische Entscheidung gefällt hat."

Multimediales Engagement

Über verschiedene Medien versucht Bayer Vital, Patienten dabei zu unterstützen, ihre Erkrankung besser zu verstehen. So hat das Unternehmen eine leicht zu bedienende App für Menschen mit Netzhauterkrankungen entwickelt, die unter anderem ein Tagebuch zur Dokumentation von Arztterminen oder Untersuchungsergebnissen enthält.

Bayer Vital hält einen eigenen medizinischen Informationsdienst vor, an den sich Patienten, Ärzte und Apotheker wenden können. Bei ihm gingen im vergangenen Jahr mehr als 30.000 Anfragen ein. Davon stammten 30 Prozent von Patienten, die sich an die Spezialisten wandten. "Meistens ging es dabei um die sichere und korrekte Anwendung von Arzneimitteln", sagte Schöning.(iss)

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Kosten und Nutzen

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