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Dermapharm lockt mit Dividende

Der Generikahersteller Dermapharm bereitet sich auf den Börsengang in Frankfurt vor. Anleger wollen die Bayern mit hohen Gewinnausschüttungen anziehen.

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Großzügig: Dermapharm plant eine Gewinnausschüttung zwischen 50 und 60 Prozent für Anleger.

Großzügig: Dermapharm plant eine Gewinnausschüttung zwischen 50 und 60 Prozent für Anleger.

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GRÜNWALD. Der mittelständische bayerische Arzneimittelhersteller Dermapharm will sich Anlegern als dividendenstarkes Unternehmen empfehlen: Für das Geschäftsjahr 2018 stellt der Vorstand eine Gewinnausschüttung zwischen 50 und 60 Prozent in Aussicht, die auch in den Folgejahren beibehalten werden soll.

Am Montag teilte Dermapharm mit, den Gang an den regulierten Markt der Frankfurter Börse zu planen. Aus Analystenkreisen verlautet, die Emission könnte bis Mitte Februar erfolgt sein. Rund ein Viertel der Aktien sollen in Streubesitz wechseln. Dem Unternehmen sollen rund 100 Millionen Euro aus dem IPO zufließen, die unter anderem zur Finanzierung der internationalen Expansion, neuer Produktentwicklungen oder zur Schuldentilgung vorgesehen sind.

Insgesamt dürfte die Emission rund 400 Millionen Euro erlösen, nachdem die Nachrichtenagentur "Reuters" von ihr vorliegenden Schätzungen berichtet, wonach Dermapharm an der Börse mit 1,5 bis 1,75 Milliarden Euro bewertet werden könnte.

Über 20 Prozent operative Marge

Dermapharm wurde 1991 von Wilhelm Beier gegründet, dessen Beteiligungsgesellschaft Themis sämtliche Anteile hält. Beier hatte die Firma zunächst im Frühjahr 2016 an Finanzinvestoren veräußern wollen, ein bereits fortgeschrittenes Bieterverfahren dann aber überraschend abgeblasen.

Vermarktet werden Generika, Nahrungsergänzungsmittel, OTC- und Medizinprodukte. Seit 2012 gehört der Re-Importeur Axicorp zum Firmenverbund, der mit über 200 Millionen Euro in 2016 rund die Hälfte des Konzernumsatzes von 444,5 Millionen Euro erwirtschaftete. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erzielte Dermapharm 2016 nach eigenen Angaben 102,7 Millionen Euro Gewinn.

In den ersten neun Monaten 2017 habe sich die EBITDA-Marge von 23,1 Prozent auf 23,7 Prozent verbessert, wird versichert. Das Unternehmen betont seine relative Unabhängigkeit vom Rabattvertragsgeschäft mit den Kassen in Deutschland: Das habe in den ersten neun Monaten 2017 lediglich 12 Prozent zum Gruppenerlös beigesteuert.

Wettbewerber gekauft

Dermapharm ist nach eigenen Angaben Marktführer in Deutschland bei verschreibungspflichtigen Dermatika, systemischen Kortikoiden sowie verschreibungspflichtigen D-Vitaminen. Weitere Portfolioschwerpunkte sind Frauengesundheit, Augentherapeutika, Vitamine, Mineralien und Enzyme.

Außer in Deutschland ist Dermapharm in Österreich und der Schweiz aktiv. Als potenziell neue Märkte werden Italien, Spanien, Großbritannien, die Benelux-Länder, Tschechien sowie die Slowakei genannt.

Ende vorigen Jahres übernahm Dermapharm die beiden Pharma-Mittelständler Trommsdorff und Strathmann. (cw)

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