Übernahme

Auch Celgene setzt jetzt voll auf CAR-T

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SUMMIT/SEATTLE. In der Pharmabranche geht es Knall auf Fall: Nachdem zu Wochenbeginn erst Sanofi die Übernahme der Biogen-Ausgründung Bioverativ ankündigte, teilte nur Stunden später der US-Konzern Celgene mit, den Krebs-Spezialisten Juno Therapeutics für rund neun Milliarden Dollar nun komplett erwerben zu wollen.

Eine entsprechende Merger-Vereinbarung sei unterzeichnet worden, heißt es. Celgene ist infolge einer Entwicklungs-Kooperation bereits seit 2015 mit knapp zehn Prozent an Juno beteiligt.

Die in Seattle ansässige Juno zählt zu den Pionieren der Entwicklung genetisch modifizierter T-Zellen ("CAR-T"). Nach eigener Darstellung arbeitet Juno aktuell an mehreren CAR-T-Therapien in frühen klinischen Stadien. Von Celgene besonders hervorgehoben wird der Kandidat JCAR017 (Lisocaptagen maraleucel), der sich gegen CD-19-exprimierende Krebszellen richtet.

Nach diesem Prinzip funktionieren auch die in den USA kürzlich zugelassenen CAR-T-Therapien von Novartis (Tisagenlecleucel) und der inzwischen von Gilead akquirierten Kite Pharma (Axicabtagen ciloleucel).

Laut Celgene könnte JCAR017, das momentan in Phase I gegen B-Zell-Lymphome geprüft wird, voraussichtlich 2019 in den USA zugelassen werden; die weltweit möglichen Spitzenumsätze taxiert Celgene auf jährlich rund drei Milliarden Dollar.

Celgene bietet pro Juno-Aktie 87 Dollar. Der Zukauf, heißt es weiter, habe keine Auswirkungen auf die Mittelfristprognose von wenigstens 19 Milliarden Dollar Konzernumsatz in 2020 sowie mehr als 12,50 Dollar Gewinn je Aktie im selben Jahr.

Zum Vergleich: Nach vorläufigen Zahlen von Anfang Januar erlöste Celgene 2017 wenigstens 14,4 Milliarden Dollar (etwa +12 Prozent) und erzielte pro Aktie wenigstens 3,64 Dollar (etwa +50 Prozent) Netto-Gewinn. Celgenes Hauptprodukt Revlimid® (Lenalidomid) dürfte den Angaben zufolge um die 9,4 Milliarden Dollar (+15 Prozent) eingespielt haben. Die konsolidierten Geschäftszahlen will Celgene kommenden Donnerstag veröffentlichen. (cw)

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