Marktforschung

Immuntherapie ist gut für hohe Umsätze

Autoimmun-Antikörper und andere TNF-Blocker bleiben auf absehbare Zeit das umsatzträchtigste pharmazeutische Wirkprinzip. So eine Prognose des Marktforschers Evaluate.

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LONDON. Anti-TNF-alpha-Blocker sorgten in der zurückliegenden Dekade für sprudelnde Einnahmen bei Big Pharma. Und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.

Laut einer aktuellen Prognose des Marktforschers Evaluate Pharma wird die Klasse der TNF-Inihibitoren mittelfristig der mit Abstand stärkste Teilmarkt im globalen Rx-Geschäft bleiben: Demnach wird deren Jahresumsatz bis 2022 dann rund 41 Milliarden Dollar erreichen.

Davon sollen laut Evaluate mit 22 Milliarden Dollar rund die Hälfte allein auf den demnächst patentfreien Original-Antikörper Humira® (Adalimumab) entfallen – drei Milliarden Dollar mehr als Hersteller Abbvie mit seinem Hauptprodukt 2017 erlöste.

An zweiter Stelle der mittelfristig lukrativsten Pharma-Teilmärkte nach Wirkprinzip rangiert der Prognose zufolge die Checkpoint-Blockade zur Krebsimmuntherapie. Mit Anti-PD-(L)1-Antikörpern könnten 2022 knapp 30 Milliarden Euro umgesetzt werden, heißt es – und damit dreimal so viel wie 2017.

An dritter Stelle sehen die Marktforscher mittelfristig moderne Blutverdünner aus der Klasse der Faktor-Xa-Hemmer, für die bis 2022 dann ein Jahresumsatz von weltweit fast 24 Milliarden Dollar erwartet werden. Das wären gegenüber 2017 etwa 55 Prozent mehr.

Insgesamt repräsentieren den Analysten zufolge die zehn umsatzträchtigsten Wirkprinzipien in 2022 einen Verkaufserlös von rund 193 Milliarden Dollar.

Zu den besonders wachstumsträchtigen Mechanismen zählen hinter den PD-(L)1-Antikörpern und den Faktor-Xa-Hemmern unter anderem auch GLP1-Agonisten zur Diabetes-Therapie, Integrasehemmer gegen HIV oder auch die ebenfalls noch relativ jungen CDK4- und CDK6-Inhibitoren zur Behandlung diverser Krebserkrankungen, deren Jahreserlöse sich bis 2022 annähernd verdoppeln sollen. (cw)

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