Merck und GSK

Milliardenschwere Kooperation zur Krebs-Immuntherapie

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DARMSTADT/LONDON. Die Merck KGaA hat mit GlaxoSmithKline eine Allianz zur gemeinsamen Entwicklung und Vermarktung ihres experimentellen Wirkstoffs „M7824“ geschlossen. Dabei handelt es sich den Angaben zufolge um ein bifunktionales Fusionsprotein, das die beiden immunsupprimierenden Signalwege PD-L1 und TGF-beta-Trap blockiert.

Der neuartige Checkpointinhibitor werde derzeit in Phase I gegen solide Tumoren geprüft sowie in Phase II als Erstlinientherapie bei fortgeschrittenem nicht-kleinzelligem Lungenkarzinom im Vergleich zu Pembrolizumab (PD-1-Inhibitor).

Bisher seien in Phase-I-Tests rund 700 Patienten in mehr als zehn schwierigen Tumorindikationen mit M7824 behandelt worden. „Ermutigende Daten“, heißt es, deuteten „auf die potenzielle Sicherheit und klinische Antitumorwirkung“ des Kandidaten hin.

Für den Einstieg bei M7824 zahlt GSK vorab 300 Millionen Euro. Zusätzliche Meilensteingebühren im Zusammenhang mit der Entwicklung gegen Lungenkrebs könnten sich auf bis zu 500 Millionen Euro summieren.

Darüber hinaus stehen Merck Zahlungen von bis zu 2,9 Milliarden Euro zu, die an weitere Zulassungs- und Vermarktungsmeilensteine geknüpft sind. Vor etwaigen Gewinnen aus Produktvermarktung betrage der Gesamtwert der Vereinbarung damit potenziell 3,7 Milliarden Euro.

Merck: „Mit der Allianz nehmen beide Unternehmen die Führungsposition in dieser neuen Klasse von Immuntherapien ein, die gezielt die TGF-beta-Biologie nutzen.“ (cw)

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Kosten und Nutzen

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