Klinikübernahme
Sana-Ameos-Deal weiter in der Schwebe
Niedergelassene Ärzte in der Region Ostholstein beäugen mit Argwohn das Hin und Her in Sachen Klinikübernahme durch die Ameos-Gruppe.
Veröffentlicht:EUTIN. Derzeit Sana, künftig wahrscheinlich Ameos, doch der Übernahmezeitpunkt ist wieder offen: Über die Zukunft der vier Sana-Kliniken in Ostholstein und damit zur Frage, welcher Träger an welchem Standort wann investiert, herrscht weiterhin Ungewissheit. Die niedergelassenen Ärzte der Region haben jetzt in einem Gespräch zwischen Ärztenetz und Klinikträgern Verlässlichkeit in der stationären Versorgung des Kreises Ostholstein gefordert.
„Die stationäre Gesundheitsversorgung im Kreis Ostholstein muss langfristig gesichert sein. Patienten, Mitarbeiter der Kliniken und auch die niedergelassenen Ärzte brauchen verlässliche Aussagen zur Zukunft der Kliniken“, forderte Dr. Thomas Schang.
Der Vorsitzende des Ärztenetzes Eutin-Malente und Bundesvorsitzende der Agentur Deutscher Arztnetze sowie weitere Vertreter des örtlichen Praxisnetzes betonten in einem Treffen mit den Klinikvertretern zugleich ihre Bereitschaft, konstruktiv mit den Kliniken im Kreis zusammen zu arbeiten.
Von Klinikseite nahmen Vertreter des derzeitigen Betreibers Sana und des voraussichtlich künftigen Betreibers Ameos an dem Treffen teil. Wie berichtet haben die beiden Klinikgruppen sich zwar auf eine Übernahme der Kliniken Ostholstein, zu denen Standorte in Eutin, Oldenburg, Middelburg und auf Fehmarn zählen, geeinigt.
Antrag beim Kartellamt zurückgezogen
Kürzlich hatte Ameos aber überraschend den Antrag beim Kartellamt zurückgezogen und damit die Übernahme um ungewisse Zeit hinausgezögert. Wann Ameos in Ostholstein einsteigt, ist derzeit offen.
Die Klinikträger bestätigten in dem Gespräch mit den niedergelassenen Ärzten laut Unternehmensmitteilung aber ihre Bereitschaft zum Trägerwechsel. Ein Ziel sei es, gemeinsam mit den Ärzten der Region die Überleitung zwischen stationärem Aufenthalt und Nachsorge zu verbessern.
Ameos-Krankenhausdirektor Andreas Tüting hält dafür die Entwicklung gemeinsamer Prozesse und Strukturen für wichtig. Beide Seiten wollten ihr Verhältnis vertiefen, weitere Gespräche seien vereinbart worden. (di)