Unternehmen

Novartis verspricht gesunde Rendite

Novartis ist in nicht geringem Maß abhängig von großen Umsatzbringern. Mit jeder Menge Blockbusterkandidaten in der Pipeline sieht man sich drohender Generikakonkurrenz gegenüber aber gut gerüstet.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:
Auch zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration hat Novartis einen neuen Antikörper in der Pipeline.

Auch zur Behandlung der altersbedingten Makuladegeneration hat Novartis einen neuen Antikörper in der Pipeline.

© Universitätsklinikum Ulm, Heik

CAMBRIDGE, MA. Der Schweizer Pharmariese Novartis stellt seinen Aktionären anhaltendes Wachstum in Aussicht. Bei einem Analystenmeeting in Cambridge vor den Toren Bostons kündigte CEO Vas Narasimhan bis 2021 jetzt die Einführung fünf neuer, potenzieller Blockbustermedikamente an. Insgesamt arbeite das F&E-Ressort derzeit an 25 Wirkstoffen, die als Kandidaten für künftige Jahresumsätze von einer Milliarde Dollar und mehr gelten dürften, wie der Konzernchef versicherte. In Sachen Produktnachschub nehme Novartis damit branchenweit eine Spitzenstellung ein.

Seit dem Börsengang seiner Augensparte Alcon im April dieses Jahres ist Novartis reiner Hersteller verschreibungspflichtiger Arzneimittel (Originale und Generika). Im vergangenen Jahr wurde über die Hälfte (56 Prozent) des Pharmaumsatzes mit 15 Blockbusterpräparaten erwirtschaftet, von denen das mit 3,3 Milliarden Dollar größte, das MS-Mittel Gilenya® (Fingolimod), in absehbarer Zeit den Patentschutz verliert. Anleger dürfte daher ganz besonders interessieren, ob Novartis zugkräftige Nachfolger für seine bisherigen Umsatzbringer hat. Narasimhans Aussichten konnten offenbar überzeugen, im unmittelbar folgenden Handel verzeichnete die Aktie ein kräftiges Plus. Das sind die neuen Hoffnungsträger:

  • Der selektive Sphingosin-1-Phosphat-Rezeptor-Modulator Siponimod (Mayzent®) gegen sekundär-progrediente MS. Siponimod wurde in den USA Ende März zugelassen. In Europa ist der Antrag noch anhängig.
  • Die Gentherapie Zolgensma® (Onasemnogen abeparvovec) gegen spinale Muskelatrophie. In Europa ist die Zulassung beantragt, in den USA wurde die Zulassung am vergangenen Freitag erteilt.
  • Brolucizumab gegen altersbedingte Makuladegeneartion. Anfang März wurde die Zulassung bei der EMA in Amsterdam beantragt, Mitte April bei der US-Behörde FDA.
  • Die drei genannten Kandidaten will Novartis noch im Laufe dieses Jahres in ersten Märkten ausbieten.
  • 2020 soll der Anti-CD20-Antikörper Ofatumumab – in der Indikation Leukämie (CLL) schon seit 2010 zugelassen – gegen schubförmige MS kommen. Der erste Zulassungsantrag ist zum 4. Quartal 2019 geplant.
  • Und 2021 soll mit dem selektiven Prostaglandin-D2-Rezeptor-Antagonisten Fevipiprant gegen schweres Asthma der fünfte neue Blockbusterkandidat marktreif sein.
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“