Pflege

Sensor-Pflaster überwacht Bewegungsdaten von Heimbewohnern

Ein neues Sensorpflaster soll melden, wo sich Patienten aufhalten und ob sie Hilfe benötigen.

Veröffentlicht:

FÜRTH. Stürze melden, den Aufenthaltsort überwachen, Wundliegen verhindern - das alles soll das Pflegepflaster "Moio" können.

Von Oktober bis Dezember dieses Jahres wird es in einer Praxisphase an Pflegeeinrichtungen erprobt. Moio soll helfen, die Pflege von Senioren, besonders dementen, zu verbessern. Entwickelt hat das Produkt der Gerontologe Jürgen Besser, 2017 gründete er die Moio GmbH.

Kernstück des Produktes ist ein Sensormodul, das Bewegungsdaten einer Person erfassen und per Software auswerten kann. Bei Bedarf werden die Daten per Mobilfunk an eine App geschickt.

Stürze werden sofort gemeldet

Die kann von einer Pflegekraft oder einem Angehörigen abgerufen werden. Betreut eine Pflegekraft mehrere Patienten, liefert ihr die App eine übersichtliche Gesamtdarstellung.

Bei dementen Patienten meldet sich die App, sobald die Person einen vorher festgelegten Umgebungsbereich verlässt. Zusätzlich kann der aktuelle Standort geortet werden. Ein Sturz wird ebenfalls sofort mitgeteilt. Zudem kann erfasst werden, wie viel sich eine Person bewegt.

Das soll insbesondere helfen, bei Bettlägerigen Druckgeschwüre zu verhindern. Das Moio-Modul wird in einem Stoffpflaster verpackt am Rücken getragen. Laut Hersteller spüren die Träger das Pflaster kaum.

Nach Abschluss der Erprobung soll Moio 2019 etwa zeitgleich in der Heim-Version und in der Variante für professionell Pflegende auf den Markt gebracht werden. Für die Nutzung soll es vom Hersteller gemietet werden.

Erprobung läuft

Verschiedene Einrichtungen und Einrichtungsträger haben sich bereits zur Teilnahme an der Erprobung bereit erklärt.

Mit dabei sind etwa die Diakonie Neuendettelsau, die Soziale-Service Gesellschaft des Bayerischen Roten Kreuzes oder das Martha Maria Krankenhaus Nürnberg. Bei erfolgreicher Evaluation könnten sie zu langfristigen Moio-Nutzern werden.

Parallel entwickelt die Firma eine Version zur Anwendung in Privathaushalten. (cmb)

Mehr zum Thema

Verhaltenstherapie

Erste DiGA bei Borderline zugelassen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ergänzung herkömmlicher Modelle

Kalziumscore verbessert Vorhersage stenotischer Koronarien

Lesetipps
Der papierene Organspendeausweis soll bald der Vergangenheit angehören. Denn noch im März geht das Online-Organspende-Register an den Start.

© Alexander Raths / Stock.adobe.com

Online-Organspende-Register startet

Wie Kollegen die Organspende-Beratung in den Praxisalltag integrieren