CeBIT 2013

Telehealth auf dem Rückzug

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Am Dienstag startet die weltgrößte Computermesse CeBIT in Hannover. Und die bietet einige interessante IT-Lösungen fürs Gesundheitswesen. Aber: Einen eigenen Messeplatz bekommt die Health-IT nicht mehr.

HANNOVER/BREMEN. E-Health auf dem Rückzug: In diesem Frühjahr verzichtet die weltgrößte Computermesse "CeBIT" in Hannover ganz auf einen eigenen Ausstellungsbereich für elektronische und Computeranwendungen im Gesundheitswesen.

2011 bot die CeBIT noch die Telehealth, eine Konferenz zum Thema, als Schwerpunkt. 2012 war davon nur noch ein Ausstellungsplatz namens "Health & Vitality" übrig geblieben.

Und in diesem Jahr sucht man einen eigenen Messebereich der Gesundheitsbranche vergebens. "Wir haben einfach zu wenige Aussteller, die sich besonders mit Gesundheitsanwendungen befassen", so eine Pressesprecherin der Messe Hannover zur Begründung.

Grundsätzlich schaut die Computerbranche aber optimistisch nach vorne. Laut Branchenverband BITKOM gehen 71 Prozent der Hightech-Firmen von einer Gewinnsteigerung im Jahr 2013 aus.

"Damit ist die Stimmung noch etwas optimistischer als vor einem Jahr, als 69 Prozent der Unternehmen von einem Umsatzplus für das Folgejahr ausgingen", so BIKTOM-Vizepräsident Heinz-Paul Bonn bei einer Pressekonferenz in Hannover. Das betrifft auch Gesundheitsanwendungen.

Die CeBIT bietet selbstverständlich Computeranwendungen für die medizinische Versorgung - aber eben nicht herausgehoben. Auf dem BITKOM-eHealth-Gemeinschaftsstand in Halle 7 werden spezielle Anwendungen für Praxen, Kliniken, Apotheken und Krankenkassen präsentiert.

Messe mit Kuriositäten

Viele Anbieter befassen sich mit Produkten des Ambient Assisted Living, das vor allem Senioren in ihrem Alltag unterstützen soll. So hat das Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen aus Erlangen einen Sessel im Programm, der über die eingebaute Mikrosystemtechnik den Gesundheitszustand der sitzenden Person misst.

Via Bluetooth und WLAN landen die Daten über einen im Sessel integrierten Tablet-PC auf dem Fernseher. T-Systems zeigt in einer Live-Demo sein Präventionsportal Diabetes.

Eine Patientin erläutert, wie sie Blutzucker, Aktivität und Gewicht regelmäßig kontrolliert, inklusive begleitender Therapieberatung und Kotakt zum Hausarzt. Und der einstige Schreibmaschinenhersteller Triumph-Adler GmbH präsentiert elektronisch gesteuerte Dokumentenworkflow, besonders für die Dokumentation im Krankenhaus.

Außerdem widmet sich ein vom Bundeswirtschaftsministerium gefördertes Projekt der Sekundärnutzung medizinischer Rohdaten, zum Beispiel zur Forschung.

Wie immer gibt es auch Kurioses zu bestaunen: So hat die Technische Universität Darmstadt so genannte Serious Games zur Gesundheitsförderung wie ErgoActive und BalanceFit im Programm.

ErgoActive etwa erfasst über eine Schnittstelle zu einem Ergometer die Leistungsdaten und wertet sie aus. So sieht sich der Sportler auf einem Bildschirm - berauf, bergab - durch eine Landschaft radeln. Man wolle so "spielerisch Herz-Kreislauf Training fördern". (cben)

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