Der konkrete Fall

Private Unfall bietet den besten Schutz

Versicherungen gegen Sportunfälle greifen nicht in der übrigen Freizeit. Doch gerade dann passieren die meisten Unfälle.

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Frage: Meine 13-jährige Tochter hat vor kurzem mit dem Reitsport begonnen. Sollte ich eine Reitunfall-Versicherung für sie abschließen?

Antwort: Wenn Ihre Tochter Mitglied in einem Reitsportverein ist, ist sie wahrscheinlich darüber versichert. Denn die meisten Vereine bieten eine im Mitgliederbeitrag inbegriffene Unfallversicherung an. Wollen Sie ihr Kind selbst absichern, weil es nicht im Verein reitet, ist eine Reitunfall-Versicherung nicht unbedingt die beste Wahl.

"Von speziellen Sportunfall-Versicherungen rate ich grundsätzlich ab", sagt Jörg Pralle von der Provinzial Münster. Sie greifen nur bei Unfällen, die sich während der Ausübung der versicherten Sportart ereignen. Zu den meisten Unglücken kommt es aber in der übrigen Freizeit.

Diese Unfälle sind auch nicht durch die gesetzliche Unfallversicherung abgedeckt, denn sie bietet nur während des Schulwegs und bei Aufenthalt auf dem Schulgelände Schutz. "Kinder sollten deshalb unbedingt unfallversichert sein", sagt Hajo Köster vom Bund der Versicherten. Sind sie es nicht, haben sie keinerlei finanzielle Ansprüche bei einer durch ein Unglück entstandenen Teilinvalidität.

Eine private Unfallversicherung bietet einen wesentlich umfangreicheren Schutz als eine Sportunfall-Versicherung. Ihr Deckungsumfang schließt alle Unglücke ein, die sich in der Freizeit ereignen. Dazu zählen auch Sportunfälle. "Eine private Unfallversicherung gibt es schon für kleines Geld zu guten Konditionen", erklärt Köster. Schon bei einem Jahresbeitrag von unter 90 Euro hat der Versicherte nach einem Unglück Anspruch auf eine Invaliditätssumme von 200 000 Euro. (lks)

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