Die Meinung

Auch Versicherer sind sterblich

Von Herbert Fromme Veröffentlicht:

Lebensversicherer berechnen die Wahrscheinlichkeit, wann ihr Kunde stirbt. Bei Risikopolicen wetten sie darauf, dass er möglichst spät stirbt, bei privaten Rentenversicherungen darauf, dass er früh das Zeitliche segnet.

Künftig müssen sich auch die Kunden Gedanken machen über die Sterblichkeit der Gesellschaft. Denn es deutet sich an, dass Konzerne manche Lebensversicherer einfach dichtmachen - weil sich das Geschäft nicht mehr lohnt.

Vergangene Woche hat die britische Aviva die deutsche Tochter Delta Lloyd für neue Verträge geschlossen, vor kurzem Munich Re die Victoria Leben mit 1,5 Millionen Kunden. Für die Versicherten heißt das nichts Gutes. Zieht sich eine Gesellschaft zurück, kann ihr der Ruf gleichgültig sein, sie kann ihre Kunden auch ruppig behandeln. Oder sie verkauft den Rest an einen Spezialisten, der umso mehr verdient, je weniger er den Kunden auszahlt. Wer noch im Markt bleibt wie Munich Re benimmt sich hoffentlich besser. Aber eine Erhöhung der ohnehin mageren Zinsen dürfen auch die Victoria-Kunden nicht erwarten.

Herbert Fromme ist Wirtschaftsjournalist in Köln.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Drogenpolitik

Mit der Cannabis-Freigabe gewinnt die Selbstmedikation

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Führen den BVKJ: Tilo Radau (l.), Hauptgeschäftsführer, und Präsident Michael Hubmann im Berliner Büro des Verbands.

© Marco Urban für die Ärzte Zeitung

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch.

© Rolf Schulten

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System