Der Kommentar zu Debeka

Der Schatten des Präsidenten

Von Herbert Fromme Veröffentlicht:

Die Debeka galt als Primus unter den privaten Krankenversicherern - bei Größe und Ansehen. Doch jetzt muss sich das Unternehmen des Vorwurfs erwehren, Mitarbeiter hätten illegal Adressen künftiger Beamter gekauft, um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Für Debeka-Chef Uwe Laue wird es eng. Er muss nachweisen, dass die Unternehmensführung und er persönlich nicht beteiligt waren an illegalen Praktiken.

Seit Jahrzehnten verkaufen private Assekuranzen im öffentlichen Dienst - mit Vertrauensleuten als nebenberuflichen Vertrieblern oder Tippgebern sowie engen Beziehungen zwischen Arbeitsplatz und Verkauf.

Wenn Behörden derartige Nebenbeschäftigungen von Mitarbeitern gebilligt haben, ist rechtlich wenig dagegen zu sagen. Jetzt müssen BaFin, Datenschützer und Staatsanwaltschaft prüfen, was vor 20 oder 30 Jahren erlaubt war, was gerade noch ging und was schon damals illegal war.

Laues Probleme treffen die ganze Branche. Seit Juli ist er Vorsitzender des PKV-Verbandes. Union und SPD verhandeln in den Koalitionsgesprächen auch über die Ausgestaltung der Krankenversicherungslandschaft. Da schadet ein angeschlagener Präsident. Laue muss schnell für Transparenz und Ordnung sorgen.

Zur Person: Herbert Fromme ist Wirtschaftsjournalist in Köln.

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