PKV

Moderate Beitragssteigerungen für Ex-Angestellte

In der PKV setzen die Anbieter die Altersrückstellungen erfolgreich ein, um die Prämienanstiege für Rentner zu deckeln. Der aktuelle Map-Report bietet einen Überblick über die Entwicklung bei den Beiträgen.

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KÖLN. Der Prämienanstieg in der privaten Krankenvollversicherung hat sich in den vergangenen Jahren beschleunigt. Nach dem aktuellen Map-Report "Rating Private Krankenversicherung" haben sich die Prämien für Angestellte im Zeitraum 2000 bis 2017 branchenweit im Schnitt um 3,9 Prozent pro Jahr erhöht. Bei den Beamten gab es einen Anstieg um 2,9 Prozent.

2000 bis 2016 hatte die durchschnittliche Erhöhung 3,7 Prozent bei den Angestellten und 2,8 Prozent bei den Beamten betragen. Die Beiträge für Freiberufler und Selbstständige erhebt der Branchendienst nicht gesondert.

Anfang 2017 mussten die Angestellten im Schnitt 6,6 Prozent mehr für die Vollversicherung bezahlen als ein Jahr zuvor, die Beamten 5,5 Prozent. Nach einer Schätzung aus der PKV-Branche selbst belief sich die durchschnittliche Erhöhung zum Jahresanfang 2017 auf rund elf Prozent.

Der Unterschied kann daran liegen, dass in das Rating des Map-Reports nur 17 Anbieter einbezogen waren, die allerdings nach Beitragseinnahmen knapp zwei Drittel des gesamten PKV-Marktes abbilden. Insgesamt waren 31 Versicherer zur Teilnahme aufgefordert worden.

Erstaunlich ist der Beitragsanstieg nicht. Hier spiegeln sich unter anderem die Probleme der PKV-Anbieter durch die lang anhaltende Niedrigzinsphase wider – alle in die Untersuchung einbezogenen Versicherer haben den Rechnungszins gesenkt, was einen direkten Einfluss auf die Beiträge hat. Nach einer Faustformel entspricht eine Absenkung des Rechnungszinses um 0,1 Prozentpunkte einer Beitragserhöhung von einem Prozentpunkt.

Erstmals hat der Map-Report einen Blick auf die Beiträge der Rentner (ehemalige Angestellte) geworfen. Bei Beispielkunden, die im laufenden Jahr 73 oder 75 Jahre alt sind, beläuft sich die durchschnittliche Erhöhung seit 2000 auf 2,3 Prozent. "Zum Jahresbeginn 2017 wurde der Beitrag durchschnittlich um 5,7 Prozent erhöht", schreibt Chefredakteur Reinhard Klages in dem Bericht. Damit bleiben die Anpassungen für Rentner unter denen für die aktiven Angestellten. "Man sieht, dass die Alterungsrückstellungen eingesetzt werden und wirken", sagt Klages.

Für das Rating werden neben der Beitragsentwicklung und anderen Vertragskennzahlen auch die Ergebnisse aus den Bereichen Bilanz und Service unter die Lupe genommen. Während in den vergangenen Jahren der Marktführer Debeka jeweils als Sieger aus der Gesamtbewertung hervorgegangen war, landete er dieses Mal hinter der Provinzial Kranken und vor der Alten Oldenburger auf Platz zwei. (iss)

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