Klinik-Haftpflicht

Catalina Re sorgt für Zurich-Kunden

Die Zurich hat ihr Geschäft mit Klinikhaftpflicht-Policen dem Abwicklungs-Spezialisten Catalina Re übertragen.

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KÖLN. Der Schweizer Versicherer Zurich hat seine defizitäre Berufshaftpflichtsparte für Krankenhäuser und Krankenhausärzte in Deutschland abgegeben. Abnehmer ist die irische Tochter des Abwicklungs-Spezialisten Catalina Re in Bermuda.

Das Portfolio in der Abwicklung umfasste zum 31. Dezember 2016 Rückstellungen in Höhe von rund 450 Millionen Dollar (388 Millionen Euro), teilte der Versicherer mit. Wie viel Geld bei der Übertragung geflossen ist, wollte er nicht sagen. Die Sparte ist bereits seit 2013 für das Neugeschäft stillgelegt.

Krankenhäuser, gegen die jetzt Haftpflichtansprüche aus der Vergangenheit angemeldet werden, haben künftig Catalina als Versicherer. Niedergelassene Ärzte sind von dem Deal nicht betroffen, sie erhalten weiterhin Versicherungsschutz bei der Zurich.

Mit der Entscheidung reagiert der Konzern auf Probleme, die er seit Längerem mit der Klinikhaftpflichtversicherung hat. Jahrelang hatte der Versicherer in Deutschland aggressiv Berufshaftpflichtpolicen an Ärzte und Kliniken verkauft und viel zu geringe Prämien genommen.

Dabei wurden unrealistisch niedrige Schadenerwartungen angesetzt. 2012 klafften millionenschwere Lücken in den Schadenrückstellungen, die Zurich dann aufstocken musste.

Nicht nur die Zurich hat Probleme mit der Sparte. Auch andere Anbieter wie etwa die Stuttgarter Sparkassenversicherung haben sich der hohen Schäden wegen von der Klinikhaftpflicht verabschiedet. (acg)

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