Die Meinung

Provisionen sind zu hoch

Von Herbert Fromme Veröffentlicht:

Nein, die Lebensversicherer haben im Moment keinen leichten Stand in Berlin. Politiker aus Koalition und Opposition sind sauer, weil die Branche es in den vergangenen vier Jahren nicht geschafft hat, wie versprochen die Kosten spürbar zu senken.

Immer noch zahlen die Kunden der Lebensversicherer jedes Jahr rund sieben Milliarden Euro an Abschlusskosten, die vor allem für Provisionen draufgehen. Dabei leben die meisten Vermittler keineswegs in Saus und Braus – es gibt schlicht zu viele.

Deutschland hat die höchste Dichte an Versicherungsvermittlern in der Welt, aktuell sind 212.000 registriert. Zum Vergleich: In Deutschland nehmen 170.000 Ärzte und Psychotherapeuten an der vertragsärztlichen Versorgung teil. Jetzt will die Politik eine Obergrenze für Abschlussprovisionen in der Lebensversicherung einführen, mehr als 2,5 Prozent sollen es nicht sein.

Gerade im Interesse der Branche selbst kann man den Politikern nur wünschen, dass sie allem Lobbydruck standhalten und den Deckel wirklich einführen. Denn viele Großvertriebe und Banken, die Lebensversicherungen verkaufen, setzen die Versicherer heftig unter Druck und verlangen von ihnen Höchstprovisionen, die zulasten der Kunden gehen.

Bei den heutigen Kostensätzen kann die Lebensversicherung nicht überleben.

Herbert Fromme ist Wirtschaftsjournalist in Köln.

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