Patientensicherheit

Wer liefert Qualität? vdek will informieren

Ersatzkassenverband drängt auf das Recht, seinen Versicherten Hinweise geben zu dürfen.

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SCHWERIN. Die Ersatzkassen in Mecklenburg-Vorpommern beobachten bei Ärzten, Klinikvertretern, Politik und der Selbstverwaltung eine zunehmende Sensibilität für die Patientensicherheit.

Dennoch sieht vdek-Landeschefin Kirsten Jüttner noch Potenzial für die Vermeidung unerwünschter Ereignisse, deren Zahl sie auf „circa ein bis zwei Millionen“ im Jahr in Deutschland bezifferte. „Fast die Hälfte davon könnten bei einem besseren Qualitätsmanagement vermieden werden. Da wollen wir hin“, sagte Jüttner bei einem Ersatzkassenforum in Schwerin. Um die Qualität der Versorgung zu verbessern, seien die Analyse und die Behebung von Versorgungsdefiziten nötig.

Als Beiträge zu mehr Patientensicherheit nannte der Verband etwa den Einsatz von OP-Checklisten, das Implantate-Register, die Aktion „Saubere Hände“, die Etablierung von Fehlermeldesystemen an deutschen Krankenhäusern und die Einführung von Pflegepersonaluntergrenzen.

Noch mehr Patientensicherheit verspricht sich die vdek-Vorstandsvorsitzende Ulrike Elsner durch eine Bündelung von Kompetenzen im stationären Bereich. „Bei planbaren und spezialisierten Behandlungen, wie eine Knie- oder Hüftprothese, müssen wir den Patienten sagen dürfen, welche Zentren eine exzellente Qualität liefern. Und bei einem Schlaganfall muss der Rettungsdienst nicht das nächste, sondern das Krankenhaus mit einer Stroke Unit anfahren oder mit dem Rettungshubschrauber anfliegen“, sagte Elsner.

Hedwig François-Kettner, Vorsitzende des Aktionsbündnisses für Patientensicherheit (APS), forderte die Einbeziehung von Patienten und Angehörigen als aktive Partner in die Verbesserung der Patientensicherheit. Das Thema Patientensicherheit müsse zudem fester Bestandteil der medizinischen Aus- und Weiterbildung werden. „Außerdem sind Beauftragte für Patientensicherheit an den Krankenhäusern einzurichten“, sagte François-Kettner. (di)

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