Kommentar – Kommentar
Und es geht doch!
In Detmold zeigen ein Ärztenetz und ein Krankenhaus, wie sektorübergreifende Zusammenarbeit funktionieren kann. Sie haben gemeinsam Strukturen für ein Case Management aufgebaut, um Versorgungsbrüche zu vermeiden – zunächst bei geriatrischen Patienten, jetzt auch bei allen chronisch kranken Erwachsenen mit komplexen Versorgungsverläufen.
Case Managerinnen checken bei Bedarf das häusliche Umfeld der Patienten und organisieren die notwendige Unterstützung. Gleichzeitig liefern sie den Ärzten in Klinik und Praxis relevante Informationen für die umfassende Versorgung.
Das Modell funktioniert deshalb so gut, weil es sowohl beim Krankenhaus als auch bei den niedergelassenen Ärzten hohe Akzeptanz genießt. Beide Seiten haben in das Gelingen viel investiert, weil sie vom Sinn des Konzepts überzeugt sind.
Dabei darf es nicht bleiben. Wenn Versorgungshindernisse zwischen ambulantem und stationärem Sektor beseitigt werden, profitieren vor allem die Patienten. Langfristig gehören aber auch die Kranken- und Pflegekassen zu den Gewinnern.
Deshalb sollten sie bereit sein, in ein solches Modell zu investieren, statt auf kurzfristige Einsparungen zu setzen und auf die schwierige Abgrenzung von Kranken- und Pflegeversicherung zu verweisen.