Angekündigt ist eine „Revolution“ – enden könnte die Klinikreform als bloßer Versuch, die in Teilen maroden Strukturen zumindest ein wenig auf Vordermann zu bringen. Was genau plant Gesundheitsminister Lauterbach? Ein Überblick.
Ulrike Elsner führt seit zwölf Jahren den Verband der Ersatzkassen. In der Entbudgetierung der Hausärzte sehe sie keinen Impuls für zielgenaue Versorgung, sagt sie im Interview mit der Ärzte Zeitung. Und sie verrät: Den Zugriff der Politik auf das Geld der Versicherten wollen die Kassen verfassungsrechtlich prüfen lassen.
Kann die geplante Krankenhausreform vermeintliche Hygienedefizite in den Kliniken beheben? Diesen Eindruck vermittelt Bundesgesundheitsminister Lauterbach in einer Reaktion auf eine Wallraff-Recherche. Doch alles wird die Reform nicht leisten können.
In Deutschland sind Schwangerschaftsabbrüche bislang illegal, bleiben aber unter bestimmten Voraussetzungen straffrei. Eine Regierungskommission spricht sich nun für eine Legalisierung aus – mindestens bis zur zwölften Woche.
Lange wurde nicht diskutiert, jetzt nimmt die Debatte zur Aufarbeitung der SARS-CoV-2-Pandemie Fahrt auf. Eine Enquête-Kommission oder ein Auftrag von Bund und Ländern könnten Mittel der Wahl sein.
Während der Bundestag eine neue Debatte vorbereitet, etabliert sich der begleitete Suizid. Die Sterbehelfer melden reges Interesse von Ärzten an der Zusammenarbeit mit den Sterbehilfevereinen.
Zwei neue Pauschalen für Hausärzte, mindestens 30 Euro Boni für HZV-Versicherte, 300 Euro Bagatellgrenze: Der neue Gesetzentwurf aus dem Hause Lauterbach zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) hält einiges bereit. Und die Versicherten dürfen noch mehr zahlen.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach will die Krankenhäuser für die hausärztliche Versorgung weit öffnen – sein Gesetzentwurf sorgt für Irritationen. Und seine „Renditeprognose“ erinnert an den Grauen Kapitalmarkt.
Die Krankenhausreform wird weit mehr reformieren: Selbst wenn noch Sitze frei sind, sollen bestimmte Krankenhäuser für die hausärztliche Versorgung ermächtigt werden müssen, heißt es im Referentenentwurf.
Die Klinikreform soll mit Milliarden Euro schweren Zugeständnissen an die Bundesländer ins Rollen kommen. Mitbezahlen sollen auch die gesetzlich Versicherten. Drei Gesundheitsökonomen sagen der Ärzte Zeitung, sie hätten es anders gemacht.
Gesundheitsminister Lauterbach will das Gesundheitssystem Krisenbewältigung einüben lassen. Dazu will er im Sommer einen Entwurf vorlegen. Die Blaupause findet sich in einem Gutachten der Gesundheitsweisen.
Vertreter von ambulanter und stationärer Versorgung haben sich in einem Schreiben an Verteidigungsminister Pistorius gewandt. Sie betonen den Wert eines in eigenständigen Strukturen arbeitenden Sanitätsdienstes und warnen vor einer Auflösung.
Rechtsextreme Kreise spinnen sich eine rein deutsche Welt zusammen. Wissen die überhaupt, dass ohne eingewanderte Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte die Versorgung zusammenbricht? Mit dem Älterwerden der Babyboomer türmt sich weiterer Bedarf an zuwandernden Helferinnen und Helfern auf.
Jung, aus dem Osten und Ärztin: Dr. Paula Piechotta, Abgeordnete von Bündnis90/Die Grünen, spricht im Interview mit der Ärzte Zeitung über Korruption und Arzneimittelengpässe – und warum die nachrückenden Generationen mehr Verantwortung tragen sollten.
Der Bundesgesundheitsminister kämpft um seine Klinikreform. Wie so oft setzte Karl Lauterbach auf den Sachverstand von Experten aus der Academia. Die haben gute Argumente – aber irgendetwas fehlt.
Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbands Managed Care, Professor Lutz Hager, warnt vor einer Kultur des Misstrauens – und der Tendenz, alte Versorgungsstrukturen in die Zukunft zu projizieren.
Exklusiv
Referentenentwurf für Medizinforschungsgesetz
Die einstige „Apotheke der Welt“, wie der Pharmastandort Deutschland früher einmal bezeichnet wurde, soll aufgemöbelt werden. Jetzt haben zwei Ministerien einen Gesetzesentwurf dafür vorgelegt.
Seit langem versuchen sich diverse Koalitionen und die Selbstverwaltung daran, die Notfallversorgung zu reformieren. Jetzt tritt Karl Lauterbach an. Was er vorstellt, birgt nicht viel Neues.
Nach Monaten liegt jetzt ein neuer Entwurf für das Versorgungsgesetz (GVSG) vor. Neu sind die Entbudgetierung für Hausärzte und das GKV-Aus für die Homöopathie. Und vieles mehr. Die Inhalte im Überblick – und alle Änderungen zum früheren Entwurf im Vergleich.
Linken-Gesundheitspolitiker Ates Gürpinar im Gespräch – über Ängste vor Digitalisierung, Lauterbachs Krankenhaus-Kahlschlag und warum ihn Ex-Parteikollegin Sahra Wagenknecht mit ihrem Rechtsruck enttäuscht hat.