Tarifauseinandersetzung

Marburger Bund ruft zum Warnstreik am Uniklinikum Schleswig-Holstein auf

Am kommenden Montag sind die rund 2.000 Ärztinnen und Ärzte der Unikliniken in Kiel und Lübeck zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Es soll zudem eine Demonstration geben.

Veröffentlicht:
Der Marburger Bund ruft zum Warnstreik am Universitätskrankenhaus Schleswig-Holstein auf.

Der Marburger Bund ruft zum Warnstreik am Universitätskrankenhaus Schleswig-Holstein auf.

© Christian Charisius/dpa

Kiel/Lübeck. Der Marburger Bund hat Ärzte des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) zu einem eintägigen Warnstreik am kommenden Montag aufgerufen. An den Uniklinik-Standorten in Kiel und Lübeck seien rund 2.000 Mediziner zum Warnstreik aufgerufen, teilte die Ärztegewerkschaft am Freitag mit. Zudem soll es eine Demonstration in Kiel geben. Die Patientenversorgung sei währenddessen sichergestellt.

„Wenn das Ziel der Tarifgemeinschaft deutscher Länder tatsächlich ist, dass die Universitätskliniken als attraktive und zeitgemäße Arbeitgeber wahrgenommen werden sollen, bei denen Ärztinnen und Ärzte gerne arbeiten, dann muss sie mehr in das System investieren“, sagte der Vorsitzende des Marburger Bundes Schleswig-Holstein, Michael Wessendorf.

Lesen sie auch

Trotz einer Dreifachbelastung aus Krankenversorgung, Forschung und Lehre sowie der im Vergleich zu anderen Krankenhausträgern längsten Wochenarbeitszeiten seien die Unikliniken das Schlusslicht bei den Ärztegehältern.

Mehr Gehalt und höhere Zuschläge

Hintergrund sind die Verhandlungen mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). Der Marburger Bund fordert nach eigenen Angaben grundlegende Verbesserungen der Tarif- und Arbeitssituation, unter anderem 12,5 Prozent mehr Gehalt und höhere Zuschläge für die Nachtarbeit.

Alle Notfälle würden derweil behandelt, ebenso alle bereits stationär aufgenommenen Patienten. Von den Streikmaßnahmen ausgeschlossen seien auch alle nicht aufschiebbaren Operationen und Therapien. Auch Patienten, die von ihrem Haus- oder Facharzt mit der Bitte um sofortige Behandlung eingewiesen werden, könnten trotz des Warnstreiks wie üblich behandelt werden. (dpa)

Mehr zum Thema

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

143. Hauptversammlung

Marburger Bund ringt um Unvereinbarkeitsbeschluss zur AfD

Das könnte Sie auch interessieren
Verschiedene Gesichter

© Robert Kneschke / stock.adobe.com / generated with AI

Seltene Erkrankungen

GestaltMatcher – Per Gesichtsanalyse zur Orphan Disease-Diagnose

Künstliche Intelligenz gilt auch in der Medizin als Schlüsseltechnologie, mit deren Hilfe zum Beispiel onkologische Erkrankungen stärker personalisiert adressiert werden könnten.

© Kanisorn / stock.adobe.com

EFI-Jahresgutachten 2024 übergeben

KI: Harter Wettbewerb auch in der Medizin

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden