Mehr als verdoppelt

Zahl der global gemeldeten Cholera-Fälle laut WHO deutlich gestiegen

In Libyen ist die Sorge vor einem Cholera-Ausbruch gerade akut. Anderswo hat sich die Situation bereits deutlich verschärft, wie neue WHO-Zahlen zeigen. Sie dürften nur die Spitze des Eisbergs sein.

Veröffentlicht:

Genf. Die Zahl der an die Weltgesundheitsorganisation WHO gemeldeten Cholera-Fälle hat sich im vergangenen Jahr mehr als verdoppelt. So seien im Jahr 2022 gut 470.000 Fälle übermittelt worden, berichtete die WHO in Genf (WER 2023; 38(98); 431–452). Im Jahr zuvor seien es gut 220.000 gewesen.

Allerdings sei die Datenlage insgesamt nach wie vor unzureichend. Die Organisation ging in einer früheren Schätzung von jährlich 1,3 bis 4 Millionen Erkrankungen und von bis zu 143.000 Todesfällen aus.

Es habe 2022 mehr besonders große Ausbrüche gegeben als im Vorjahr, teilte die WHO nun mit. Besonders betroffen waren Afghanistan, Kamerun, die Demokratische Republik Kongo, Malawi, Nigeria, Somalia und Syrien. „Je größer der Ausbruch, desto schwerer ist es, ihn unter Kontrolle zu bringen“, so die WHO. Cholera-Ausbrüche seien eng verknüpft mit unzureichender Trinkwasserversorgung, Armut und Konflikten.

Insgesamt meldeten demnach 44 Länder Cholera-Fälle, 9 mehr als im Jahr zuvor. An die WHO wurden 2349 Todesfälle übermittelt. Aktuelle Daten für 2023 legten nahe, dass der globale Anstieg der Cholerazahlen weitergeht, so die WHO. Aktuell würden 24 Länder angeben, dass es bei ihnen derzeit Ausbrüche gibt.

Cholera folgt oft auf Naturkatastrophen wie Erdbeben, Taifune oder Überschwemmungen. Zuletzt wurden Befürchtungen laut, dass nach der Überschwemmungskatastrophe in Libyen die Krankheit ausbrechen könnte. (dpa/eb)

Lesen sie auch
Mehr zum Thema

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Das könnte Sie auch interessieren
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!