IGeL-Monitor

Biofeedback: Nutzen bei Migräne weiterhin „unklar“

Der Medizinische Dienst hat nach zwölf Jahren erneut die Evidenzlage zum Biofeedback gegen Migräne gesichtet.

Veröffentlicht:

Essen. Auch nach erneuter Studien-Begutachtung hat der Medizinische Dienst keine eindeutigen Nutzennachweise für Biofeedback-Verfahren gegen Migräne gefunden. Wie es in einer MD-Mitteilung am Mittwoch heißt, hätten die zuletzt ausgewerteten Studien „ein hohes Verzerrungspotenzial und eine geringe Aussagesicherheit“. Deshalb werde im Rahmen des IGeL-Monitors der Nutzen dieser Selbstzahlerleistung „wie schon 2012 mit ‚unklar‘ bewertet“.

Unklar sei sowohl, ob Biofeedback Migräneanfällen vorbeugen kann, als auch, ob die Methode zur Behandlung eines akuten Migräneanfalls geeignet ist. Zur Migräneprophylaxe mittels Biofeedback hätten die Wissenschaftler des IGeL-Monitors drei systematische Übersichtsarbeiten gefunden, die aus methodischen Gründen insgesamt keine eindeutigen Schlüsse zuließen. Zudem wurden auch noch drei Einzelstudien zur Vorbeugung ermittelt, denen aber nur „eine geringe Aussagesicherheit“ bescheinigt wird.

Zum Biofeedback als Akutbehandlung eines Migräneanfalls seien weder Primärstudien noch systematische Übersichtsarbeiten, gefunden worden, heißt es weiter. Eine nach GOÄ privat zu liquidierende Biofeedback-Therapie kostet den Angaben zufolge bei mindestens zwanzigminütiger Sitzung je nach Aufwand zwischen 17 und 63 Euro (zum Einfachsatz). (cw)

Link zum IGeL-Monitor-Steckbrief „Biofeedback-Therapie bei Migräne“

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Muskeltonus wieder ins Gleichgewicht bringen

© mantinov / stock.adobe.com

Muskulär bedingte Schmerzen

Muskeltonus wieder ins Gleichgewicht bringen

Den Schmerz an der Wurzel packen

© [M] pololia / stock.adobe.com | Mara Zemgaliete / stock.adobe.com

Muskelverspannung

Den Schmerz an der Wurzel packen

Einsatz von Pridinol bei muskulär bedingtem Rückenschmerz

Experten-Workshop

Einsatz von Pridinol bei muskulär bedingtem Rückenschmerz

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sponsoring auf dem Prüfstand

Ärztliche Fortbildung soll unabhängiger werden

Lesetipps
Das Maximum in Europa für die Facharztweiterbildung seien fünf Jahre, das Minimum drei Jahre. „Nur so als Überlegung, ob und wo man reduzieren könnte“, sagte Prof. Henrik Herrmann (links), der zusammen mit Dr. Johannes Albert Gehle (rechts) den Vorsitz der Ständigen Konferenz „Ärztliche Weiterbildung“ der Bundesärztekammer innehat.

Beschluss des 128. Deutschen Ärztetags

Die ärztliche Weiterbildung soll schlanker werden

Dr. Franz Bernhard Ensink, der Vorsitzende der Finanzkommission der Bundesärztekammer, verteidigte den Haushaltsvoranschlag für das kommende Geschäftsjahr gegen die Kritik sächsischer Delegierter.

© Rolf Schulten

Haushaltsplan der BÄK

Landesärztekammern müssen höhere Umlage an BÄK zahlen