Abrechnungstipps

Chronikerversorgung: PKV will gelegentlich Dokumentation für GOÄ-Nr. 15 sehen

Die privatärztliche Abrechnung der Chronikerversorgung steht und fällt mit der guten Dokumentation.

Veröffentlicht:

Hemsbach. Gemeinsam ist seltenen Erkrankungen der meist chronische Verlauf. Insofern kommen bei den betroffenen Patienten neben den krankheitsspezifischen Leistungen und Laborparametern, vordergründig die Chronikerleistungen zum Einsatz. Im EBM sind dies die Positionen (GOP) 03220 und 03221 – natürlich nur, wenn die geforderten Kontaktfrequenzen eingehalten werden.

Bei privat versicherten Patienten ist die Versorgung chronisch Kranker mit der GOÄ-Nr. 15 zu berechnen. Dabei ist zu beachten, dass die Voraussetzungen zu deren Berechnung in den Praxisunterlagen dokumentiert werden müssen. Das ist zwar selbstverständlich, denn die Dokumentationspflicht ist eine der zentralen Aufgaben nicht nur der vertragsärztlichen, sondern der gesamten ärztlichen Tätigkeit. Zudem ist die korrekte Dokumentation aus forensischen Gründen erforderlich.

Hier nehmen die Nachfragen der privaten Krankenversicherungen allerdings deutlich zu. Die GOÄ-Nr. 15 beinhaltet gemäß der Leistungslegende grob unterteilt sechs Leistungsanteile bzw. Voraussetzungen: 1. Chronische Erkrankung, 2. ambulante Betreuung, 3. kontinuierliche Behandlung, 4. flankierende soziale Maßnahmen, 5. Einleitung und Koordination therapeutischer Maßnahmen und 6. Einleitung und Koordination sozialer Maßnahmen.

Was die privaten Krankenversicherungen aus den Diagnosen letztlich nicht hinreichend entnehmen können, sind einerseits die koordinierenden und andererseits die flankierenden sozialen Maßnahmen. Gerade die sozialen Maßnahmen werden zunehmend häufiger nachgefragt.

Nicht zuletzt ist zu beachten, dass diese Leistung nur einmal im Kalenderjahr berechnungsfähig ist. Sie gilt demnach für die Betreuung über den Zeitraum eines ganzen Jahres. Damit wird auch verständlich, dass die Leistung nach GOÄ-Nr. 15 nicht gleich beim ersten Kontakt im Jahr berechnet werden sollte. Das schreibt die GOÄ zwar nirgends ausdrücklich vor, lässt sich jedoch aus der GOÄ-Legende logisch ableiten. (pes)

Das könnte Sie auch interessieren
Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

© ASK Agentur für Sales und Kommunikation GmbH

Tag der Seltenen

Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

Als stellvertretende Direktorin der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Gießen/Marburg (UKGM) hat Dr. Beate Kolb-Niemann nicht nur die psychosomatische Versorgung in der Region entscheidend mitgeprägt. Indem sie somatisch orientierten Ärzten die Augen für die psychosomatische Dimension von seltenen Erkrankungen öffnet, trägt sie zu einer ganzheitlichen Betreuung Betroffener bei.

© [M] Kolb-Niemann; gremlin / Getty Images / iStock

Seltene Erkrankungen – häufiger als man denkt

Wenn man auf Anhieb nichts findet, ist es nicht immer die Psyche

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

PPARδ-Agonist

Seladelpar zeigt Wirkung gegen primäre biliäre Cholangitis

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!