Curriculum Ernährungsmedizin

Um dem Mangel an ernährungsmedizinischen Kenntnissen durch ärztliche Fort- und Weiterbildung entgegenzuwirken, wurde 1983 die Deutsche Akademie für Ernährungsmedizin gegründet. Seitdem haben mehr als 3500 Teilnehmer die angebotenen Fortbildungskurse erfolgreich abgeschlossen.

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Aufbauend auf den Aktivitäten der Deutschen Akademie für Ernährungsmedizin (DAEM) entwickelte die Bundesärztekammer 1997 ein Curriculum als Basis für weitere Fortbildungsmaßnahmen. So wollte sie die Ernährungsmedizin in Deutschland flächendeckend und interdisziplinär etablieren. Ärzte erhalten damit die Möglichkeit, sich qualitätsgesichert und strukturiert weiterzubilden.

Inzwischen gibt es zahlreiche Anbieter von ernährungsmedizinischen Fortbildungen, aber die inhaltliche Ausrichtung der Kurse orientiert sich immer noch am Angebot der DAEM. Ergänzt um Aspekte der Prävention und Praxisrelevanz finden sich die Kursinhalte auch in der im letzten Jahr veröffentlichten zweiten Auflage des Curriculums wieder. Bei der Überarbeitung federführend war die Deutsche Gesellschaft für Ernährungsmedizin.

Das Curriculum "Ernährungsmedizin" sieht 80 Unterrichtsstunden à 45 Minuten sowie 20 Stunden Selbststudium bzw. Seminararbeit anhand von praktischen Fällen vor. Es umfasst folgende Themengebiete:

  • Grundlagen der Ernährungsmedizin (12 Stunden)
  • Ernährungsmedizin und Prävention (8 Stunden)
  • Methoden, Organisation und Qualitätssicherung der Ernährungsmedizin (12 Stunden)
  • Enterale und parenterale Ernährung (8 Stunden)
  • Therapie und Prävention ernährungsmedizinisch relevanter Krankheitsbilder (40 Stunden)
  • Seminar, Fallbeispiele (20 Stunden)

Die Fortbildungskurse finden im Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Landesärztekammer statt. Die Referenten für klinische Themenkreise sind in der Regel Fachärzte, die im Fachgebiet Ernährungsmedizin ausgewiesen sind. Hat der Arzt den Kurs erfolgreich absolviert, erhält er die Bescheinigung für das Curriculum "Ernährungsmedizin". Die erworbene Qualifikation ist grundsätzlich anzeigefähig, wenn die Tätigkeit nicht nur gelegentlich ausgeübt wird. Auf den Erwerb des Fortbildungszertifikats wird das Curriculum "Ernährungsmedizin" in vollem Umfang, also mit 100 Punkten, angerechnet.

Zertifikate bescheinigen erfolgreiche Teilnahme

Die DAEM vergibt an approbierte Ärzte das Zertifikat über die Qualifikation "Ernährungsbeauftragte/r Arzt/Ärztin" nach Teilnahme an ihrem Fortbildungskurs sowie Absolvieren der schriftlichen Prüfung. Werden zusätzlich praktische Erfahrungen nachgewiesen und die Fallbesprechungen erfolgreich absolviert, kann das Zertifikat über die Qualifikation "Ernährungsmediziner/in DAEM/DGEM®" bei der DAEM beantragt werden. (kig/sf)

Weitere Informationen: www.daem.de, www.dgem.de, www.baek.de

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