Kodierrichtlinien: Ärzte haben noch viele Bedenken

In Halle 15 können Ärzte sich bei Softwareherstellern über die Umsetzung der Kodierrichtlinien in die Praxis-EDV informieren.

DÜSSELDORF (mn). Die von der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) beschlossene Einführung der ambulanten Kodierrichtlinien (AKR) zum 01. Januar 2011 sorgt für viele Diskussionen unter den Ärzten, Kassenärztlichen Vereinigungen und Ärzteverbänden.

Auch wenn sich die KBV und die Krankenkassen auf eine Übergangsregelung von sechs Monaten geeinigt haben, haben viele niedergelassene Ärzte bedenken, die AKR im nächsten Jahr bei sich in der Praxis zu integrieren. Die Vertragsärzte fürchten eine zusätzliche bürokratische Belastung auf sich zu kommen und, dass sie dadurch weniger Zeit für ihre Patienten haben werden.

Ärzteverbände, wie MEDI Baden-Württemberg, nennen die AKR praxisfern und für die Vertragsärzte ohne Zusatznutzen.

Erste Erfahrungen mit den AKR aus der Testregion in Bayern hatten gezeigt, dass noch ein enormer Schulungsbedarf bei Ärzten und Praxismitarbeitern besteht und auch die Softwarehersteller ihre Praxis-EDV zum Teil noch einmal überarbeiten müssen, um sie anwenderfreundlicher zu gestalten.

Laut einem Schreiben der KBV sei die Handhabung oft noch zu kompliziert und umständlich, um reibungslos in den Praxisalltag integriert werden zu können. Die genauen offiziellen Ergebnisse aus Bayern werden aber zurzeit noch von der KBV ausgewertet. Die KV Hessen, einige Landesverbände des Hausärzteverbands und der Hartmannbund Niedersachen lehnen die AKR in ihrer jetzigen Form strikt ab.

Die KV Hessen ist beispielsweise für eine längere Übergangsregelung von zwei Jahren, damit offene Fragen geklärt werden und auch eventuelle Probleme bei der Software noch behoben werden können. Um sich selbst ein Bild von der Umsetzung der Kodierrichtlinien in die Praxis-EDV zu machen, können niedergelassen Ärzte sich hier auf der Medica in Halle 15 bei den Herstellern von Praxis-EDV darüber informieren.

Ärzte können sich die Lösungen der verschiedenen Softwareunternehmen anschauen und auch miteinander vergleichen. So können sich Vertragsärzte einen Überblick verschaffen, wie anwenderfreundlich die Software der einzelnen Hersteller wirklich ist.

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