Arzneimittel-Interaktionen: "Das kann doch kein Arzt auswendig wissen!"

Interdisziplinär arbeiten heißt in der Praxis: strukturiert miteinander reden und gemeinsam handeln.

Von Thomas Meißner

Die Multimorbidität einer immer älter werdenden Bevölkerung bedarf der zunehmend engen Zusammenarbeit der Fachdisziplinen. Kongresspräsident Professor Jürgen Schölmerich machte dies am Montag an der Problematik der häufigen Multimedikationen besonders alter Patienten deutlich. Die Vielzahl potenzieller unerwünschter Wirkungen und Interaktionen "kann kein Arzt mehr komplett auswendig wissen", so Schölmerich. Sein Tipp: Auf der Station im Krankenhaus regelmäßig die Medikamentenlisten prüfen und möglichst dazu elektronische Hilfsmittel benutzen. In manchen Kliniken seien regelmäßige gemeinsame Visiten mit Apothekern üblich. Dabei fallen mögliche Interaktionspotenziale oder notwendige Dosisanpassungen erfahrungsgemäß schnell auf. Wie mit den Tumorboards in der Onkologie üblich, müssten auch in anderen Fachbereichen regelmäßige interdisziplinäre Gespräche über Problempatienten stattfinden. Des Weiteren sprach sich Schölmerich dafür aus, in den Kliniken verstärkt Fehlervermeidungsstrategien zu etablieren.

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