"Hungerkur" vor Sonografie des Abdomens ist oft unnötig

WIESBADEN (mal). Bildgebung in der Inneren Medizin ist für Professor Jürgen Schölmerich, Präsident des Samstag startenden Internistenkongresses, ein Paradebeispiel für Fortschritte in der Patientenversorgung. Ärzte in Klinik und Praxis profitieren davon.

Veröffentlicht:

Ein Beispiel für Fortschritte in der Bildgebung seien Studien zur Magnetresonanzenterografie (MRE) des Dünndarms, so Schölmerich zur "Ärzte Zeitung". Diese Technik könne auch Befunde außerhalb des Darmes aufdecken. In einer Studie wurden zum Beispiel über 1000 Patienten wegen chronisch entzündlicher Darmkrankheit, wegen Verdachts auf eine solche Erkrankung oder wegen unklarer abdomineller Symptome und Befunde mit MRE untersucht. Dabei wurde bei 600 Patienten insgesamt 1113 Mal ein pathologischer Befund außerhalb des Darmes, etwa der von Abszessen oder eines Tumors, erhoben.

Die Bildgebung wird beim Kongress aber ganz und gar nicht ein reines Kliniker-Thema sein. Schölmerich: "Ich denke da zum Beispiel an neue Studiendaten, nach denen die Abdomensonografie auch bei nicht nüchternen Patienten aussagekräftige Befunde ergibt". Nach diesen Daten sei die vielfach geübte "Hungerkur" bis in den Mittag also hier - mit Ausnahme der Untersuchung der Gallenblase - nicht mehr nötig. Dies scheine besonders für die ambulante Medizin von erheblicher Bedeutung.

Der Internistenkongress bietet von Samstag bis Mittwoch viele Fortbildungsmöglichkeiten - dieses Jahr auch ein Sonografie-Training im "Sonowald". Am Samstag gibt es auch wieder einen Patiententag. Die "Ärzte Zeitung" begleitet den Kongress als Medienpartner mit Kongress-Beilagen zur "Ärzte Zeitung".

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Auszeichnung für Lebenswerk

Leopold-Lichtwitz-Medaille für Kardiologen Gerd Hasenfuß

DGIM-Kongress

Woher kommt das Geld für die ambulante Weiterbildung?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer