Pflegende rufen die Kanzlerin

Merkel soll es richten: Zwar kommt die Pflegereform langsam in die Gänge, doch das reicht den Heilberuflern nicht aus: Sie wollen, dass Schwarz-Gelb die Pflege zur Chefsache macht.

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BERLIN (af). "Die Kanzlerin ist gefordert", die Versorgung mit Pflegedienstleistungen müsse in Deutschland Chefsache werden. Diese Forderung hat der Präsident des Deutschen Pflegerates im Vorfeld des Kongresses "Pflege 2012" erhoben.

Die Politiker nähmen die Sprengkraft, die dem Fachkräftemangel in der ambulanten und stationären Pflege innewohne, nicht zur Kenntnis, sagte Andreas Westerfellhaus. Das von der Koalition angekündigte Berufsgesetz Pflege lasse auf sich warten.

Am Freitag und Samstag kommen in Berlin "Politiker, Manager, Wissenschaftler und Praktiker zum Kongress Pflege 2012 zusammen. Die Veranstaltung dient auch der Vertiefung des Dialogs zwischen Ärzten und Pflegenden.

Ein klares Bekenntnis zur Übertragung von Heilkunde auf Fachpflegekräfte gab der Vizepräsident der Bundesärztekammer, Dr. Max Kaplan, in der Springer Medizin Pressekonferenz zum Kongress in Berlin ab. "Wir müssen Synergieeffekte nutzen durch Arbeitsteilung."

Neuer Pflegebedürftigkeitsbegriff soll noch in dieser Legislaturperiode kommen

Von einem Pflegenotstand könne nur punktuell gesprochen werden, sagte Ersatzkassenchef Thomas Ballast. Unterstützung für seine These bekam Ballast vom pflegepolitischen Sprecher der Unionsfraktion, Willi Zylajew. Er gab sich zuversichtlich, dass die Koalition noch in dieser Legislaturperiode versuchen werde, einen neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff zu definieren.

Die Regierung habe diesen Prozess "auf eine Zeitschiene gesetzt". Daran knüpften sich hohe Erwartungen auch an die Personalausstattung in der Pflege. Mit der im Entwurf des Pflegeneuausrichtungsgesetzes festgelegten moderaten Anhebung des Pflegebeitrages komme man dann nicht mehr aus.

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