Bedrohung durch Infektionen wächst weltweit

WÜRZBURG (dpa). Die Bedrohung durch Infektionskrankheiten hat nach Ansicht von Spezialisten in den vergangenen Jahren zugenommen. Neue Erreger wie SARS seien hinzugekommen, bekannte wie Grippeviren hätten sich verändert, so Jörg Hacker vom Zentrum für Infektionsforschung der Uni Würzburg. Dies mache etwa eine schnelle Entwicklung von Impfstoffen nötig.

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Immer noch gingen weltweit ein Drittel aller Todesfälle auf Infektionskrankheiten zurück. Ein Grund dafür sei die zunehmende Resistenz von Krankheitserregern gegen Arzneien. "Es gilt, neue Möglichkeiten der Analyse, der Therapie und der Vorbeugung zu entwickeln", sagte Hacker. Dabei müsse die Forschung auch die Gefahr des Bioterrorismus, etwa durch Milzbrand- oder Pocken-Erreger, im Blick behalten.

Generell gebe es gute Forschungsansätze. So sei es möglich, das Erbmaterial von Viren, Bakterien und bestimmten Pilzen zu entschlüsseln und die Krankheitsauslöser über die Gene zu identifizieren. In Würzburg ist ein deutschlandweites Forschungsprojekt auf diesem Gebiet der Erbgutanalyse angesiedelt.

Hacker beklagte zudem eine wachsende Impfmüdigkeit in der Bevölkerung. Viele Menschen seien zum Beispiel nicht gegen Polio geschützt.

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