"Klar, kann Alkohol süchtig machen, na und?"

MAINZ (dpa/eb). Jugendliche, die übermäßig viel Alkohol trinken, sind ein aktuell viel diskutiertes Problem. Die ZDF-Dokumentation "Voll im Rausch", die an heute um 22.15 Uhr zu sehen ist, begleitet drei junge Leute aus München und Umgebung in ihrem Alltag. Der Film zeigt, wie problemlos sie an hochprozentige Getränke herankommen, obwohl der Gesetzgeber die Vergabe offiziell erst an Kunden ab 18 Jahren erlaubt.

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Laura (15) lebt in einem kleinen Ort in der Nähe von München. Hier gibt es wenige Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Volksfeste und Partys bieten Abwechslung. Trinken gehört dazu, besonders die schrill bunten, süßen Alcopops. Laura geht auf ein Gymnasium und weiß, daß Alkohol süchtig machen kann. Ihre Mutter sieht mit Besorgnis, daß die Tochter am Wochenende oft angetrunken nach Hause kommt. Aber sie glaubt, daß Strenge da auch nicht weiterhilft: "Es trinken ja auch die Erwachsenen, da kann man es den Kindern nicht ganz verbieten."

In München kennt der 17jährige Chrissy eine Kneipe, in der die Getränke unter der Woche nur 1,50 Euro kosten. Am Tag nach einem Trinkgelage bekommt er in der Schule nur wenig mit. Sein Vater ist ratlos.

Vor allem den Mädchen wird mit den süßen Alcopops der Einstieg in die Droge Alkohol deutlich leichter gemacht. Paula ist erst 14. Bei einer Privatparty ist die Badewanne voll mit Alcopops. Mit zwölf den ersten Rausch zu haben, daran kann Paula nichts Schlimmes finden. In ihrer Klasse an einem Gymnasium in Schwabing gibt es fast niemanden, der die Alcopops nicht wenigstens schon einmal probiert hat. Die Lehrer bestätigen, daß es immer öfter vorkommt, daß die Jugendlichen vom Alkohol noch den ganzen nächsten Morgen benebelt sind.

Laura und die anderen sind viel zu begeistert über die lustigen Abende, als daß sie sich Sorgen machen würden: "Klar, kann Alkohol schädlich sein und süchtig machen, na und?"

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