Ein bißchen Wein scheint den Nieren gut zu tun

BERLIN (gwa). Trinken gesunde Männer sieben Gläser Bier oder Wein pro Woche, tun sie damit offenbar ihren Nieren etwas Gutes. Das Risiko für einen Kreatinin-Anstieg oder eine Minderung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) ist bei Männern, die moderat Alkohol trinken, um etwa 30 Prozent niedriger als das Risiko bei Männern, die kaum oder gar keinen Alkohol trinken.

Veröffentlicht:

Das ergab eine Analyse von Daten von mehr als 11 000 Ärzten, die an der "Physicians’ Health Study"(PHS) teilnehmen.

Dr. Elke Schaeffner von der Charité in Berlin und ihre Kollegen aus den USA und den Niederlanden prüften anhand der Ergebnisse von Bluttests, wieviele der Kollegen innerhalb von 14 Jahren erhöhte Kreatinin-Werte von 15 mg / dl und mehr entwickelten, und bei wievielen die GFR auf 55 ml / min und weniger sank. Außerdem konnten sie anhand von jährlich ausgefüllten Fragebögen Daten zu den Trinkgewohnheiten der Ärzte erheben.

Ergebnisse: 14 Jahre nach Beginn der Studie hatten 473 Teilnehmer (gut vier Prozent) erhöhte Kreatinin-Werte; 1296 hatten erniedrigte GFR (knapp zwölf Prozent).

Die Kollegen berechneten dann anhand der Daten das Risiko für eine Nierenfunktionsstörung in Abhängigkeit vom Alkoholkonsum. Vier Gruppen wurden gebildet (0 bis 1 Drink pro Woche - ein Standarddrink entspricht 12 g Alkohol, also etwa 250 ml Bier oder 100 ml Wein), 2 bis 4 Drinks, 5 bis 6 Drinks und 7 oder mehr Drinks.

Im Vergleich zu Männern, die kaum oder gar keinen Alkohol trinken, ist demnach für Männer mit moderatem Alkoholkonsum (7 Drinks pro Woche) das Risiko für eine Nierenfunktions-Einschränkung um etwa 30 Prozent gemindert.

Warum das so ist, ist noch unklar. Allerdings verweisen Schaeffner und ihre Kollegen auf Studien, in denen bereits Hinweise auf die protektive Wirkung von moderatem Alkoholkonsum etwa für Herzkrankheiten gefunden wurden. Außerdem sei moderates Trinken mit höheren HDL-Spiegeln korreliert. Das sei eine mögliche Erklärung für ihre Ergebnisse.

Mehr zum Thema

Veranstaltung beim Hauptstadtkongress

Präzisionsmedizin – wie kommt sie in die Versorgung?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

MB-Hauptversammlung

Johna: Klinikreform ist ein Großversuch ohne Folgeabschätzung

Vor dem Ärztetag in Mainz

Landesärztekammer-Präsident Matheis: „Es wird am Sachverstand vorbei regiert!“

Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen