Pumpsystem bietet Ausweg bei Mangel an Spenderherzen

MANNHEIM (wst). 2003 wurden in Deutschland 369 Herzen transplantiert. Der Bedarf war aber etwa acht mal so hoch und weil Spender fehlen, sind Patienten, die noch auf der Warteliste stehen, gestorben. Künstliche Herzunterstützungssysteme können hier einen lebensrettenden Ausweg bieten, wobei die Prognose von einer rechtzeitigen Implantation abhängt.

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Darauf hat Professor Christoph Schmid von der Universität Münster hingewiesen. Der Herzchirurg appellierte an die Kardiologen, bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz rechtzeitig den Kontakt zu Kardiochirurgen zu suchen. Nur gemeinsam könne der bestmögliche Zeitpunkt für die notwendige Implantation eines künstlichen Herzunterstützungssystems erarbeitet werden.

Denn die Überlebenschancen, die solche Systeme bieten, hängen entscheidend davon ab, inwieweit noch Restfunktionen des Herzens erhalten sind und inwieweit bereits Organe wie Leber und Nieren in Mitleidenschaft gezogen sind. Im Prinzip folgt der ideale Zeitpunkt für die Implantation eines künstlichen Herzunterstützungssystems den gleichen Kriterien wie man sie für eine möglichst erfolgversprechende Herztransplantation zugrunde legen würde, sagte Schmid auf einer Veranstaltung des Bundesverbandes Medizintechnologie e.V. und des Unternehmen Berlin Heart beim Kardiologenkongreß in Mannheim.

Gegenwärtig kämen die meisten Patienten erst spät für eine künstliche Herzunterstützung auf den Operationstisch. Für kleine intrakorporale Pump-Systeme, die den Patienten ein Maximum an Lebensqualität gewährleisten und die auch als Langzeitalternative zur Herztransplantation in Frage kommen, ist es dann aber meist zu spät. Dann bieten sich oft nur noch komplexere extrakorporale Systeme an, die die Bewegungsfreiheit des Patienten stärker einschränken und die auch eine erhebliche psychische Belastung bedeuten.

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