Durchtrennte Beugesehnen erkennt man oft mit einem Blick

MÜNCHEN (cin). Schon eine kleine Schnitt- oder Stichverletzung an der Hand kann zur partiellen Durchtrennung von Sehnen führen - das muss dann operiert werden. Eine vollständig durchtrennte Beugesehne können Kollegen oft mit einem Blick erkennen: Denn der betroffene Finger ist meist gestreckt.

Veröffentlicht:

In der Hand verlaufen viele Strukturen auf engstem Raum - und auch eine kleine Verletzung kann zur Teildurchtrennung oder Durchtrennung einer Sehne führen. Darauf hat Professor Bernd-Dietmar Partecke in München hingewiesen.

Ob eine Beugesehne durchtrennt ist, kann schon eine einfache Blickdiagnose zeigen: "Die Finger der Hand sind im entspannten Zustand immer in leichter Beugestellung - auch die Daumen", erinnerte der Chirurg vom Berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus in Hamburg. Ist ein Finger gestreckt, sei meist eine Sehne durchtrennt. Zusätzlich erinnerte der Chirurg an zwei einfache Funktionstestungen der Handbeugesehnen:

  • Testung der Beugemuskeln der Endglieder (M. flexor digitorum profundus): Der Untersucher fixiert mit seinem Finger das Mittelglied des Patienten-Fingers auf einer Unterlage. Dieser muss dann aktiv das Endglied beugen - was Gesunden gelingt.
  • Testung des am Mittelglied fixierten M. flexor digitorum superfizialis: Die nicht zu untersuchenden Finger werden in Streckstellung festgehalten. Der Patient muss dann versuchen, aktiv den betroffenen Finger zu beugen. Das ist bei durchtrennter Sehne nicht möglich.

Parteckes Empfehlung: Jeder Patient, auch der, bei dem nur der Verdacht auf Teilruptur besteht, sollte zum Chirurgen überwiesen werden.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Behandlung GERD mit Radiofrequenz

PPI-refraktäre Refluxkrankheit: Hitze statt Skalpell

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Doppel-Interview

BVKJ-Spitze Hubmann und Radau: „Erst einmal die Kinder-AU abschaffen!“

Interview

Diakonie-Präsident Schuch: Ohne Pflege zu Hause kollabiert das System

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen