Neue Daten zu Duloxetin bei Belastungsinkontinenz

MONTREAL (ikr). Der selektive Serotonin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer Duloxetin ist bei Frauen mit Belastungsinkontinenz gut wirksam. Das bestätigen die Ergebnisse einer Studie mit mehr als 600 Patientinnen.

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In der Studie erhielten 306 Frauen mit Belastungsinkontinenz Duloxetin (Yentreve®) und 311 Frauen Placebo für sechs Wochen. Zu Beginn der Studie hatten die Frauen im Mittel 25 Harninkontinenz-Episoden pro Woche. Alle Frauen hatten mehr als sieben Ereignisse pro Woche.

Am Ende der Studie war die Rate der Inkontinenz-Episoden bei den Teilnehmerinnen der Verum-Gruppe signifikant um 46 Prozent reduziert, bei den Frauen der Placebo-Gruppe nur um 22 Prozent. Auch die Lebensqualität hatte sich gebessert, und zwar in der Verum-Gruppe - beurteilt nach dem King’s Health Questionnaire - signifikant um neun Punkte, in der Placebo-Gruppe lediglich um 2,6 Punkte.

Besonders deutlich war der Unterschied zugunsten von Duloxetin etwa bei den physichen und sozialen Einschränkungen. Diese Ergebnisse sind auf dem Kongreß der International Continence Society in Montreal vorgestellt worden.

Zur Verträglichkeit: In der Placebo-Gruppe brachen drei Prozent der Frauen die Therapie wegen unerwünschter Wirkungen ab, in der Verum-Gruppe 17 Prozent, und zwar meist wegen Übelkeit. Das Symptom war bei 85 Prozent der Betroffenen nur leicht bis moderat ausgeprägt.

Die anfängliche Übelkeit unter einer solchen Therapie kann durch eine niedrige Startdosis von nur 2 x 20 mg statt 2 x 40 mg Duloxetin täglich über die ersten 14 Tage reduziert werden. Das hat eine weitere Studie ergeben, die auf dem ICS-Kongreß in Montreal präsentiert worden ist.

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