Viele RLS-Kranke denken an Suizid

FRANKFURT AM MAIN (ner). Das Restless-Legs-Syndroms (RLS) hat für die Betroffenen oft erhebliche psychosoziale Auswirkungen. Viele RLS-Patienten haben zugleich Depressionen und Angststörungen. Und ein Drittel der depressiven RLS-Patienten hat Suizid-Gedanken.

Veröffentlicht:

Darauf hat die Neurophysiologin Dr. Svenja Happe aus Göttingen aufmerksam gemacht. Das Nicht-zur-Ruhe-Kommen, das Wissen um die Zunahme der Beschwerden mit der Zeit, Schlafstörungen und die ständige Einnahme von Medikamenten stellen zusätzliche Belastungen dar, sagte Happe bei einer Veranstaltung von Hoffmann-La Roche in Frankfurt am Main. "Im Kino etwa kann man nicht einfach mal aufstehen und umhergehen", so die Neurologin. Zudem berichteten viele Patienten, daß durch die periodischen Beinbewegungen nachts häufig der Bettpartner unbeabsichtigt getreten werde.

Untersuchungen von Happe haben ergeben, daß die Patienten vermehrt depressive und ängstliche Symptome aufweisen, unter vermindertem Selbstwertgefühl, Nervosität und Unsicherheit leiden sowie Neuem weniger aufgeschlossen sind als Gesunde. Zudem hätten 38 Prozent der depressiven RLS-Patienten Suizid-Gedanken. "Da fragt man oft gar nicht danach", stellte Happe fest. Offenbar ist das RLS aber nicht unbedingt ein kausaler Faktor für psychiatrische Störungen. Bei zwei Drittel der Patienten treten psychiatrische Symptome bereits vor Beginn der ersten RLS-Symptome auf. Insgesamt ist das Wissen über die Zusammenhänge zwischen RLS und psychiatrischen Krankheiten noch unvollständig.

Zugelassen zur RLS-Therapie ist derzeit nur die Kombination von L-Dopa mit Benserazid (Restex®). Bei gleichzeitig bestehenden Depressionen haben sich Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI) als hilfreich erwiesen.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Leichtere Umsetzung

DMP Depression wird aktualisiert

Helme werden beliebter

Schädelhirntrauma: Präventionsprogramm zeigt erste Erfolge in Schulen

Das könnte Sie auch interessieren
Was die MS-Behandlung auszeichnet

© Suphansa Subruayying | iStock

Lebensqualität

Was die MS-Behandlung auszeichnet

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

© AscentXmedia | iStock

Lebensqualität

Unsichtbare MS-Symptome im Fokus

Anzeige | Merck Healthcare Germany GmbH
Prognostizierbares Therapieansprechen?

© Stockbyte | gettyimages (Symbolbild mit Fotomodellen)

Antidepressiva

Prognostizierbares Therapieansprechen?

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

© brizmaker | iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Depressionsscreening

Depression und Schmerz gehen häufig Hand in Hand

Anzeige | Bayer Vital GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf di

© peterschreiber.media / stock.adobe.com

Dapagliflozin bei chronischer Nierenkrankheit (CKD):

Subgruppenanalysen der Studie DAPA-CKD zum Einfluss von Alter, Geschlecht und Gebrechlichkeit auf die Wirksamkeit

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Netzwerkkabel

© tbcgfoto / stock.adobe.com

Abrechnung in Gefahr

TI: Alte Konnektoren müssen bis Ende 2025 ausgetauscht sein!

Ein Mädchen wird geimpft.

© KMPZZZ / stock.adobe.com

Cochrane Reviews

HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs und Krebsvorstufen