Ist zu wenig Eisen im Gehirn eine Ursache von RLS?

BERLIN (gvg). Forscher vermuten, daß Störungen bei der Eisenaufnahme im Gehirn an der Entstehung eines Restless-Legs-Syndroms (RLS) beteiligt sind. So tritt bei familiärem RLS Eisenmangel in der Substantia nigra auf.

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Auf dem Weltkongreß der Schlafmediziner in Berlin schätzte Professor Wayne Hening aus New York, daß bei etwa einem von 30 Patienten mit RLS eine Behandlung nötig ist. Das primäre Problem sei wahrscheinlich ein Eisenmangel im Gehirn.

So sei auffällig, daß Menschen mit tendenziellem Eisenmangel wie Schwangere, Nierenpatienten und regelmäßige Blutspender eine erhöhte RLS-Neigung hätten. In der Substantia nigra sei der Eisengehalt bei familiärem RLS deutlich vermindert. Offensichtlich liege ein zelluläres Problem vor, das Hirnzellen hindere, ausreichend Eisen zu speichern.

Hening empfiehlt daher einen Therapieversuch mit Eisen nicht nur bei manifestem Eisen-Mangel, sondern bereits, wenn der Eisenwert im niedrig-normalen Bereich liegt. Mehrere Studien laufen derzeit mit intravenösem Eisen, welches das Gehirn eventuell besser erreicht als die orale Form.

Das zweite an der RLS-Pathogenese beteiligte System ist das dop-aminerge System. L-Dopa ist derzeit das einzige in Deutschland zugelassene Mittel gegen RLS. Therapieerfolge gibt es aber auch mit Dopamin-Agonisten, die zum Teil kurz vor der Zulassung für diese Indikation stehen.

Eine Erklärung für deren Wirksamkeit ist, daß tagesabhängige Schwankung in der Dopaminfreisetzung bei RLS-Kranken dazu führen, daß sie abends und nachts zu wenig, morgens eher zu viel Dopamin produzieren.

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