Demenz: Weniger Kranke als prognostiziert?

ROSTOCK (di). Prognosen sagen eine deutliche Zunahme von Demenz-Erkrankungen voraus: Rund drei Millionen Erkrankte im Jahr 2050. Doch es gibt auch optimistischere Hochrechnungen.

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"Es ist möglich, dass die Zahl von drei Millionen Erkrankten im Jahr 2050 halbiert wird", sagt Demografin Uta Ziegler vom Rostocker Zentrum zur Erforschung des demografischen Wandels.

Sie setzt bei ihrer Hochrechnung medizinischen Fortschritt und einen deutlich veränderten Lebensstil der Menschen voraus. Dazu gehören mehr Bewegung, eine gesündere Ernährung und mehr soziales Engagement. Unter diesen Annahmen hält sie es für möglich, dass die Wahrscheinlichkeit, an Demenz zu erkranken, pro Jahr um ein Prozent reduziert wird. Damit wären im Jahr 2050 in Deutschland "nur" rund 1,5 Millionen Menschen an Demenz erkrankt.

Eine Veränderung des Lebensstils könnte nach ihrer Meinung dazu führen, dass Menschen später als bislang an Demenz erkranken - sie erwartet eine Verschiebung um vier Jahre. Für eine Hinauszögerung der Erkrankung könnte nach ihrer Einschätzung auch eine bessere Verfügbarkeit innovativer Arzneimittel sorgen.

Derzeit erhalte nur etwa jeder fünfte Demenz-Patient die richtige Medikation. Als Gründe vermutet die Demografin die hohen Preise der Medikamente, zum Teil aber auch lückenhafte Kenntnisse der verordnenden Ärzte über die bestehenden Medikationsmöglichkeiten.

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