Wann ist eine Person unreif? Männer urteilen anders als Frauen

NEU-ISENBURG (eb). Die Zugehörigkeit zum männlichen Geschlecht ist offenbar nicht nur eine rein biologische Zuordnung, sondern vielmehr ein Status, der ständig verteidigt werden muss. Zu diesem Schluss kommen US-amerikanische Psychologen.

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In einer Studie sollten Männer entweder Zöpfe oder Seile flechten (Curr Dir Psych Sci 2011; 20: 82-6). Das Flechten von Zöpfen wurde von den Probanden als unmännlich empfunden, das Flechten von Seilen als wertfreie handwerkliche Tätigkeit.

Anschließend durften die Versuchspersonen wählen, ob sie ein Boxtraining am Sandsack absolvieren wollten oder lieber ein Puzzle lösen. Männer, die vorher Zöpfe geflochten hatten, wählten überwiegend den Sandsack. Dort schlugen sie härter zu als die Seilflechter. Die Aggressivität sollte den Makel, den ihre Männlichkeit durch die Flechterei erlitten hatte, wieder wettmachen.

Probanden sollen Schlägerei bewerten

In einem zweiten Versuch wurde Männern und Frauen ein fiktiver Polizeibericht vorgelegt: In einer Bar war es zu einer Schlägerei gekommen. In einer Version hatte ein Mann einen anderen Mann zusammengeschlagen, weil dieser seine Männlichkeit bezweifelt hatte. In der zweiten Version waren sich zwei Frauen in die Haare geraten.

Die Versuchspersonen wurden nun gebeten, die Persönlichkeit der Aggressoren zu bewerten. Die schlägernde Frau wurde von männlichen Versuchspersonen als "unreif" abgekanzelt, während dem schlägernden Mann hingegen zugestanden wurde, er sei in seiner Männlichkeit beleidigt worden und habe diese verteidigen müssen.

Frauen beschieden der Schlägerin sowie auch dem Schläger eine unreife Persönlichkeit.

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