Neurologie

Hirnregion für Egoismus und Teilen lokalisiert

Zwei Hirnregionen als Gegenspieler tarieren aus, wie egoistisch oder großzügig sich Menschen je nach sozialer Distanz verhalten, wie Forscher herausgefunden haben.

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BONN. Nahestehenden Menschen gegenüber verhält man sich meist großzügiger als zu Unbekannten - die "soziale Distanz", wie dieses Phänomen bezeichnet wird, ist geringer.

Bei der Entscheidungsfindung widerstreiten zwei Bereiche im Gehirn: Die temporoparietale Junction im hinteren Hirnbereich vermittelt Empathie und die Unterscheidung von "selbst" und "fremd".

Sie hält die egoistische Komponente in Schach, den ventromedialen präfrontalen Cortex im Stirnlappen der Großhirnrinde, der zum Belohnungssystem gehört.

 So wird altruistisches Verhalten ermöglicht, haben Forscher mit funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) entdeckt (PNAS 2015; online 20. Januar).

Eine Besonderheit der Studie bestehe darin, dass sowohl Wirtschaftswissenschaftler als auch Neurologen beteiligt waren, wie die Uni Bonn mitteilt.

Die Ergebnisse könnten sowohl ökonomische Theorien als auch das Verständnis sozialen Verhaltens beeinflussen.

In der Untersuchung wurde während eines ökonomischen Spiels die Hirnaktivität von Testpersonen gemessen, die zwischen zwei Optionen wählen sollten: Die eine war allein für sie profitabel, bei der anderen sollten sie einen virtuellen Geldbetrag mit gedachten Spielpartnern teilen, die ihnen entweder nahestanden oder sozial entfernt waren.

Dabei waren die Teilnehmer viel eher bereit, ihren Egoismus zu überwinden, je näher ihnen die Partner emotional standen, heißt es in der Mitteilung. (eb)

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