Twist1

Transkriptionsfaktor reguliert das Zellwachstum

Veröffentlicht:

NEUHERBERG. Der Transkriptionsfaktor Twist1 ist entscheidend für die Plastizität von Zellen. Je nach Aktivität des Faktors besitzen die Zellen mehr oder weniger Stammzelleigenschaften.

Somit steuert Twist1 das Entwicklungs- und Wachstumspotential von Zellen und ist so an einer Reihe normaler, aber auch krankhafter Prozesse, wie beispielsweise dem Tumorwachstum, beteiligt, meldet das Helmholtz Zentrum München.

Diese komplexen, teils konträren Eigenschaften von Twist1 konnten Forscher nun aufdecken (Cell Reports 2015; 10: 131-139). "Ist Twist1 vorübergehend aktiv und anschließend wieder deaktiviert, fördert dies Stammzell-ähnliche Eigenschaften einer Zelle und deren Plastizität.

Eine kontinuierliche, chronische Faktoraktivität dagegen unterdrückt die Stammzelleigenschaften in den Zellen", fasst Studienleiterin Christina Scheel die Ergebnisse in einer Mitteilung des Helmholtz Zentrums zusammen.

"Über den Einfluss von Twist1 auf das Entwicklungspotential von Zellen gab es bislang viele, teils widersprüchliche Forschungsergebnisse - unsere Daten konnten wichtige Zusammenhänge aufdecken und Klärung schaffen.

Die Wissenschaftler des Instituts für Stammzellforschung und des Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München (HMGU) untersuchten, wie Zellen des Brustgewebes auf die Aktivität von Twist1 reagierten.

Dabei konnten sie nachweisen, dass der Aktivitätsgrad und die Dauer der Aktivität von Twist1 ein entscheidender Faktor für die Plastizität und das Wachstum der Zellen ist, heißt es in der Mitteilung.Eine hohe Plastizität bedeutet ein hohes Entwicklungs- und Regenerationspotential bei den Zellen — ähnlich den Stammzellen.

Dies machen sich allerdings auch Tumorzellen zunutze, indem sie Twist1 für ein aggressives und streuendes Wachstum einsetzen. Das Team um Christina Scheel, Johanna Schmidt und Elena Panzilius vom HMGU konnte mit seinen Untersuchungen zeigen, welch komplexe Schlüsselrolle Twist1 beim Zellwachstum zukommt.

"Unsere Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse, um die Regeneration und das Wachstum von gesunden Zellen und Tumorzellen weiter zu erforschen und künftig sogar beeinflussen zu können", wird Erstautorin Johanna Schmidt zitiert.

"Diese spezifischen Wirkungen von Twist1 könnten als Grundlage für therapeutische Ansätze sowohl bei der Regeneration von Gewebe als auch bei der Tumorbehandlung genutzt werden" ergänzt Co-Autorin Elena Panzilius. (eb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Blase, Niere, Prostata

Konsum von Cannabis erhöht Risiko für urologischen Krebs

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Durvalumab im Real-World-Vergleich

© Springer Medizin Verlag

ED-SCLC

Durvalumab im Real-World-Vergleich

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Finale Analyse der SPOTLIGHT-Studie zum fortgeschrittenen, Claudin-18.2-positiven und HER2-negativen Adenokarzinom des Magens/AEG: Gesamtüberleben (PPS-Population)

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Adenokarzinom des Magens/gastroösophagealen Übergangs

Zolbetuximab: Standardtherapie bei CLDN18.2+/HER2− Magenkarzinomen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Astellas Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!