Geeignetes Schuhwerk ist das A und O

Schmerzen im oberen Bereich der Ferse mit Rötung, Schwellung, Druckschmerz und manchmal kolbigen Auftreibungen - das wird wohl eine Haglund-Ferse sein.

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Von Thomas Meißner

Wichtigste Therapiemaßnahme bei einer Haglund-Ferse die Auswahl geeigneten Schuhwerks. Die chirurgische Abtragung der knöchernen Prominenz kann meist vermieden werden.

Häufig sind das ungeeignete Schuhwerk bei Frauen, rigide Fersenkappen oder eine niedrige Fersenkante des Schuhs Ursachen der Beschwerden. Aber auch sportliche Belastungen oder Fußfehlstellungen der Patienten können die Symptome auslösen.

Prinzipiell sei die Haglund-Ferse, benannt nach dem schwedischen Orthopäden Patrick Haglund (1870 bis 1937), jedoch nichts krankhaftes, sondern lediglich eine Formvariante des Fersenbeins mit einem prominenten hinteren, oberen Rand des Tuber calcanei, berichteten Privatdozent Alexander Schuh und Dr. Wolfgang Hönle vom Klinikum Neumarkt/Oberpfalz in der "Münchner Medizinischen Wochenschrift" (MMW 39, 2008, 49).

Erst die vermehrte mechanische Beanspruchung führt zu Reizungen zwischen Achillessehne und Fersenbein mit Entzündungen des Schleimbeutels und oft auch mit einer Periostitis. Bei der klinischen Untersuchung falle unter Umständen die verstrichene Achillessehnengrube auf. Der Schmerz könne durch passive Dorsalflexion des Fußes verstärkt werden, so Schuh und Hönle. Im Röntgenbild ist der typische knöcherne Höcker am Fersenbein erkennbar.

Wichtigste Behandlungsmaßnahme ist es, die Beschwerde-Auslöser zu meiden, ungeeignetes also durch geeignetes, weiches Schuhwerk zu ersetzen und vorliegende Fußfehlstellungen zu korrigieren. Hilfreich kann die Polsterung der Ferse sein oder eine Fersenerhöhung um einen halben bis ganzen Zentimeter, was die Achillessehne etwas entlastet. Zusätzlich können nach Angaben der Neumarkter Orthopäden antiphlogistische Maßnahmen wie Salbenverbände, Ultraschall-Anwendungen oder NSAR hilfreich sein, gegebenenfalls auch eine Lokalanästhesie.

Führt die konservative Behandlung der Patienten nicht zum Erfolg, ist die chirurgische Abtragung des Knochenvorsprungs angezeigt. Sowohl für offene als auch minimal-invasive Verfahren sind gute mittel- und langfristige Ergebnisse publiziert worden. Nach der Operation ist eine mehrwöchige Teilbelastung des Fußes erforderlich.

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