Laparoskopie: Bessere Daten zu Hernien-Arten
MÜNCHEN (sto). Bei Kindern, bei denen ein Leistenbruch laparosko-pisch operiert wird, finden sich in zwei Prozent direkte Hernien. Das sind Hernien, die nicht oder nur durch das periphere Ende des Leistenkanals passieren.
Das sei zehnmal mehr als in den Lehrbüchern steht, so der Kinderchirurg Professor Felix Schier von der Universität Mainz - und wohl auch auf die bessere Sicht bei einer laparoskopischen im Vergleich zu einer offenen Operation zurückzuführen.
Auch femorale Hernien würden bei einem laparoskopischen Eingriff etwa zehnmal häufiger als in der offenen Chirurgie gesehen, berichtete Schier beim Chirurgenkongreß in München. Er hat Erfahrungen mit der laparoskopischen Leistenbruch-Chirurgie bei 526 Kindern im Alter zwischen vier Tagen und 14 Jahren. Drei Viertel der Kinder waren Jungen.
Die Eingriffe erfolgen meist ambulant in Allgemeinnarkose. Die Operationszeit betrage im Mittel etwa 20 Minuten, so Schier. Wesentlicher Vorteil sei, daß die anatomischen Strukturen des Samenstrangs unberührt bleiben.
Bei knapp vier Prozent der laparoskopisch operierten Hernien seien Rezidive aufgetreten, häufiger als in der offenen Chirurgie. Die Rezidive träten fast immer rechts und bei den Jungen auf und seien möglicherweise eine Folge der Operationstechnik.