Bei überaktiver Blase gibt’s für Kinder wirksame Therapien

DÜSSELDORF (urm). Die quälenden Symptome einer überaktiven Blase können durch die Kombination von Blasentraining und anticholinerger Begleittherapie bei vielen Patienten gemindert oder gar beseitigt werden - und dies bei Patienten jeden Alters und Geschlechts.

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Pollakisurie, Nykturie, imperativer Harndrang und Dranginkontinenz sind die klinischen Kernsymptome der überaktiven Blase. Es kann zwar eine Hyperaktivität des Detrusormuskels vorliegen, aber das muß nicht unbedingt der Fall sein, wie Professor Helmut Madersbacher aus Innsbruck bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Urologie in Düsseldorf berichtet hat.

Bei der Diagnose setzen die Urologen inzwischen mehr und mehr auf die Auswertung des Miktionsprotokolls. Urodynamische Untersuchungen werden nur noch in Ausnahmefällen vorgenommen.

Auch aus folgendem Grund sind die Urologen in Sachen Urodynamik etwas zurückhaltender geworden: Zwar finden sich bei dieser Untersuchung häufig pathologische Befunde, therapeutische Konsequenzen haben diese aber nur sehr selten, wie Professor Dr. Daniela Schultz-Lampel aus Villingen-Schwenningen bei der von Apogepha unterstützten Veranstaltung gesagt hat.

Auch bei Kindern mit überaktiver Blase ist das Miktionsprotokoll das A und O bei Diagnose und Verlaufskontrolle. Nicht selten als Enuresis fehlgedeutet, fallen diese Kinder bei genauerem Hinsehen auch tagsüber durch eine erhöhte Miktionsfrequenz und verminderte Füllungsvolumina auf.

Eine Kombination von Blasentraining und anticholinerger Begleittherapie führt bei vielen Kindern zum Erfolg, verlangt nicht selten aber etwas Geduld. Unter den auch für Kinder zugelassenen Anticholinergika ist Propiverin (Mictonorm®, Mictonetten®) nach Angaben von Schultz-Lampel besonders gut verträglich.

Auch bei Erwachsenen eignet sich die Kombination von Verhaltenstherapie und Medikation am besten, um die Symptome der überaktiven Blase zu reduzieren oder zu beseitigen. Bei alten Patienten sei eine Behandlung mit Propiverin dann besonders aussichtsreich, wenn die Blasenkapazität funktionell vermindert ist, berichtete Madersbacher.

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