Rückenlage schadet Babys nicht

MÜNCHEN (wst). Die effektivste Vorsorge-Maßnahme gegen plötzlichen Kindstod ist: Neugeborene und Säuglinge sollten zum Schlafen - auch tagsüber - vom ersten Lebenstag an grundsätzlich auf den Rücken gebettet werden. Eventuelle Nachteile dieser Lagerung, etwa ein relativ flacher Hinterkopf oder motorische Entwicklungsverzögerung, sind nicht von Dauer.

Veröffentlicht:

Darauf hat Professor Florian Heinen von der LMU in München bei einer von Neuro-Consil organisierten Fortbildungsveranstaltung in München hingewiesen. In den frühen 90er Jahren noch  lag die Inzidenz des plötzlichen Kindstodes in den westlichen Industrienationen bei 1,8 pro 1000 Lebendgeborenen. Durch intensive Schulungs- und Aufklärungskampagnen ist sie bis heute auf 0,5 pro 1000 Lebendgeborene gesenkt worden, so Heinen.

Als wichtigste präventive Maßnahme gilt die konsequente Rückenlage bis zu einem Alter, in der sich das Kind selbst drehen kann. Nachteil dieser Strategie sei, erinnerte Heinen, daß die Kinder zunächst einen flacheren Hinterkopf als in Seiten- oder Bauchlage bekämen und auch die motorische Entwicklung etwas verzögert sein könne.

Besorgten Eltern könne man aber versichern, daß sich diese Defizite mit der zunehmenden Mobilität des Kindes in wenigen Jahren spontan wieder vollständig korrigierten. Fördernd können Eltern zudem eingreifen, indem sie ihr in Rückenlage schlafendes Kind dann, wenn es wach ist, möglichst oft auf den Bauch oder auf die Seite legten.

Schlagworte:
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zum Pankreaskarzinom aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen