KOMMENTAR
Ein Segen - aber nicht für deutsche Forscher
Einen Segen haben US-Wissenschaftler jetzt ihren Forscherkollegen weltweit beschert. Sie haben innerhalb kurzer Zeit 17 Stammzell-Linien aus menschlichen Embryonen hergestellt, das sind sogar zwei mehr, als derzeit in dem Register der US-Gesundheitsinstitute erfaßt sind. Weil sie dort nicht registriert sind, dürfen die Zellen nur in solchen Projekten erforscht werden, die nicht mit öffentlichen Geldern gefördert werden. Das dürfte das Interesse an diesen Zellen aber nicht schmälern.
Ein Segen für Forscher in Deutschland ist der Erfolg der US-Forscher allerdings nicht. Denn das Stammzell-Gesetz verbietet die Einfuhr von humanen embryonalen Stammzellen, die nach dem Stichtag 1. Januar 2002 in dem Herkunftsland hergestellt worden sind. In Deutschland müssen sich daher die Wissenschaftler mit Zellen begnügen, die nicht nach dem aktuellen Stand des Wissens hergestellt worden sind.
Hier zeigt sich, daß die Regelung der Forschung an humanen embryonalen Stammzellen halbherzig ist, weil sie die Forschung mit diesen Zellen einerseits nicht absolut verbietet, aber eben auch nicht fördert. Eine klarere Regelung wäre für die Forschung viel hilfreicher.
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