Ischämie lockt Ersatzzellen in das Myokard
HAMBURG (ner). Bei der Herzinfarkt-Therapie mit adulten Stammzellen fragen Kritiker, woher die Vorläuferzellen überhaupt wissen, wohin sie wandern müssen.
Gießener Kardiologen haben jetzt festgestellt, daß Ischämien am Herzen tatsächlich dieses "Homing" der Vorläuferzellen durch Zytokine fördern. Forscher um Dr. Indira Sequeira haben Kaninchen-Herzen mit markierten Knochenmark-Zellen perfundiert und gezählt, wieviele Zellen im Herzen und im Gefäßsystem bleiben.
Bei nicht-ischämischen Herzen blieb nur ein Drittel der injizierten Zellen im Myokard, bei ischämischen dagegen 56 Prozent, so Sequeira bei der Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung in Hamburg.
Nach Differenzierung der Zellen ergab sich, daß 77 Prozent der Vorläuferzellen bei Ischämie im Herzen bleiben (Kontrolle: 54 Prozent), meist im Stromgebiet der großen Koronararterien, wenige in der Herzspitze.